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Kerber nimmt eindrucksvoll Revanche

Angelique Kerber ist die Nummer zwölf der Weltrangliste

Revanche geglückt, "Tschechen-Trauma" abgewendet: Angelique Kerber hat drei Tage nach der bitteren Pleite im Fed-Cup-Halbfinale gegen Petra Kvitova zurückgeschlagen und sich beim WTA-Turnier in Stuttgart ins Achtelfinale gekämpft.

Die 30-Jährige gewann am Mittwoch ihr zweites Duell mit der zweimaligen Wimbledonsiegerin 6:3, 6:2. Am Sonntag hatte Kerber an selber Stelle noch in zwei Sätzen klar das Nachsehen gehabt.

"Ich bin unendlich froh, das Match heute gewonnen zu haben und in der zweiten Runde zu stehen", sagte Kerber sichtlich erleichtert nach der Partie: "Ich wusste, was auf mich zukommt, wir haben im Team das letzte Match genau analysiert. Ich habe versucht, das Spiel in die Hand zu nehmen und aggressiver zu sein. Das ist mir ganz gut gelungen."

Damit verhinderte Kerber auch, dass die Tschechinnen den deutschen Tennis-Frauen ihr Heimspiel in der Stuttgarter Porsche-Arena gründlich verderben konnten. Am Vortag war die deutsche Nummer eins Julia Görges überraschend in ihrem Auftaktmatch an der 18 Jahre alten tschechischen Qualifikantin Marketa Vondrousova gescheitert. Dazu gab es am Wochenende zuvor die bittere 1:4-Pleite im Nationenwettbewerb (DATENCENTER: Ergebnisse aus Stuttgart).

Witthöft scheitert in Runde eins

Stattdessen folgt Kerber nun der Vorjahressiegerin Laura Siegemund, die am Vortag Barbora Strycova (Tschechien) bezwungen hatte und nun auf die US-Amerikanerin Coco Vandeweghe trifft, in die Runde der letzten 16. Nächste Gegnerin der früheren Weltranglistenersten Kerber ist die Estin Anett Kontaveit. Für Carina Witthöft war derweil nach einem 3:6, 2:6 gegen die Kasachin Sarina Dijas in Runde eins Schluss.

Kerber, die 2015 und 2016 in Stuttgart triumphiert hatte, erwischte gegen Kvitova einen starken Beginn. Zwar wirkte der Aufschlag der Kielerin weiterhin wackelig, doch dafür zeigte sie im Gegensatz zum Wochenende ihren gewohnten Kampfgeist. Während Kvitova fehlerhaft agierte, überzeugte Kerber mit starken Returns und effektivem Konterspiel - und sicherte sich nach 36 Minuten den ersten Satz.

Kerber spielt geduldig

Auch im zweiten Durchgang hielt Kerber die Konzentration hoch. Anders als bei ihrer Pleite im letztlich vorentscheidenden vierten Einzel der Fed-Cup-Partie zwang sie Kvitova in längere Ballwechsel, fast immer mit dem besseren Ende für sich. Geduldig wartete Kerber auf die Fehler ihrer Gegnerin und entschied die Partie mit ihrem dritten Matchball nach 1:17 Stunden für sich.

Kerbers Start in die Sandplatzsaison könnte in Folge des guten Auftritts am Mittwoch plötzlich doch vielversprechend werden. Nach den beiden Fed-Cup-Pleiten gegen Karolina Pliskova und Kvitova hatte der zweimaligen Grand-Slam-Siegerin noch ein Fehlstart auf dem von ihr ungeliebten Belag gedroht. Für ihr erklärtes Ziel, bis zu den French Open Ende Mai in Topform zu kommen, zählt jedes zusätzliche Match als wichtige Vorbereitung.

Favoritin gegen Kontaveit

Daneben scheint für Kerber in Stuttgart zudem noch einiges möglich. Zwar hat die Weltranglistenzwölfte das bisher einzige Duell mit Kontaveit im Vorjahr in Rom verloren, als Favoritin geht sie gegen die 19 Positionen tiefer notierte Estin dennoch ins Rennen. Zumal ihrer Gegnerin ein über dreistündiges Auftaktmatch gegen Vorjahresfinalistin Kristina Mladenovic (Frankreich) in den Knochen steckt, das sie am Ende mit 5:7, 7:6 (7:3), 7:6 (7:5) gewann.