Witwe Teresa: "Der Schmerz wird nie vergehen"
Am 10. November 2009 verstarb Fußballstar Robert Enke mit nur 32 Jahren. Der Torwart, der lange an Depressionen gelitten hat, nahm sich das Leben. Er hinterließ neben unzähligen geschockten Fans seine Ehefrau Teresa Enke (48) und eine kleine Tochter. Beim Besuch im Fußballstadion quälen seine Frau Teresa fast 15 Jahre später immer noch schmerzliche Erinnerungen.
Teresa Enke: "Ich hoffe, dass Robbi da, wo er jetzt ist, seinen Frieden gefunden hat"
"Der Schmerz wird nie vergehen", berichtet die 48-Jährige, die bereits den Verlust einer Tochter aufgrund einer Herzerkrankung verkraften musste, im Interview mit "bild.de". "Ich ertappe mich oft dabei, wie ich in Gedanken sage: 'Mensch Robbi, wenn du das jetzt sehen könntest …' Vor allem, wenn ich alte Weggefährten von damals treffe. Ich hoffe, dass Robbi da, wo er jetzt ist, seinen Frieden gefunden hat." Teresa betont allerdings auch: "Wobei er kein unglücklicher Mensch war. [...] Er konnte sehr fröhlich sein. Und er hatte einen schwarzen Humor, wir haben sehr viel zusammen gelacht. Es war seine Krankheit, die ihn in den Tod trieb."
Auch wenn Teresa sich laut eigenen Aussagen nicht gut mit Fußball auskennt, ist sie immer noch gelegentlich als Zuschauerin im Stadion, vor Kurzem erst zum Supercup-Finale Leverkusen gegen Stuttgart. Doch dort kommen natürlich Erinnerungen an ihren verstorbenen Mann hoch. "Die Gedanken schweifen schon ab. [...] Im Stadion ist es immer noch schwer für mich. Gerade jetzt beim Supercup habe ich mich erinnert, dass Robbi immer in die Ecken gegangen ist und mit den Fans erst links und dann rechts abgeklatscht hat. Neulich hatte ich 'Robert Enke Nummer 1' in meiner Playlist, der Song lief früher immer vor den Spielen. Dass die Erinnerungen kommen, ist normal. Aber ich sage mir auch immer: Wenn Robbi noch leben würde, würde er als 47-Jähriger kein Fußball mehr spielen."
Teresa Enkes Arbeit mit der Robert-Enke-Stiftung
Nach Enkes viel zu frühem Tod rief seine Witwe die Robert-Enke-Stiftung ins Leben, die Maßnahmen und Einrichtungen fördert, die der Aufklärung über Depressionen sowie der Erforschung von Kinder-Herzkrankheiten dienen. Im Rahmen ihrer Stiftungsarbeit finden in den kommenden Tagen die "Mental Health Days" statt, eine Veranstaltungsreihe rund um das Thema Depressionen. Unter anderem wird dabei der "Mental Health Awareness Award" an Komiker Kurt Krömer (49) verliehen, der selbst bereits öffentlich über seine Erfahrungen mit der Erkrankung gesprochen hat.