WM 2018: Bouhaddouz: "Bei 35 Millionen Marokkanern entschuldigen"

Bouhaddouz ist geschockt

Der Unglücksrabe suchte gar nicht erst nach Ausreden. Die gewaltige Tragweite seines Aussetzers wurde Aziz Bouhaddouz noch am Ort des Geschehens bewusst. "Ich kann mich nur beim Team, den Fans und 35 Millionen Marokkanern entschuldigen", sagte der 31-Jährige, nachdem er mit seinem Eigentor die ausgelassene WM-Party der Nordafrikaner höchstpersönlich beendet hatte: "Natürlich stehe ich nun als der Doofe da."

Die folgenschwere Aktion in der fünften Minute der Nachspielzeit, ausgerechnet im richtungsweisenden Auftaktspiel gegen Iran (0:1), schmerzte den Profi des Zweitligisten FC St. Pauli sichtlich. Bouhaddouz sprach vom "schlimmsten Moment meiner Karriere" und einem "wahren Albtraum", schließlich war er mit seinem Malheur allein verantwortlich für die "vielen enttäuschten Gesichter" in der Kabine.

Aber nicht nur seine Mannschaftskollegen trauerten noch weit nach Spielende der gigantischen Möglichkeit nach, beim WM-Comeback nach 20 Jahren endlich wieder einen Sieg zu bejubeln. Auch auf den Rängen schlug pure Lebensfreude schlagartig in Trauer um, sehnsüchtige Blicke wirkten plötzlich leer und fassungslos. In der Heimat stand für einen Moment die Zeit still.

"Die Pleite ist das Schlimmste, was uns hätte passieren können", klagte Marokkos Trainer Herve Renard, den angesichts zahlreicher Chancen in der Anfangsphase auch ein Unentschieden keinesfalls besänftigt hätte. "Wir haben uns selbst gekreuzigt", sagte er: "Es ist klar, was das nu...

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