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WM in Hamburg: Wie ein Hertha-Boxer zu seinem Glück gezwungen wurde

Seit Murat Yildirim (r.) von Mike Hanke trainiert wird, läuft es für den Kreuzberger Boxer

Berlin/Hamburg.  Murat Yildirim wollte eigentlich nie Boxer werden. Der 20-Jährige wuchs in Kreuzberg auf, in einer Gegend, in der es auch sonst schon ruppig genug zuging. "Ich hatte auf der Straße häufiger Schläge kassiert, da musste das nicht unbedingt auch noch beim Sport so sein", sagt er.

Yildirim wäre lieber Fußballer geworden, doch seine Familie wollte unbedingt, dass er die Boxhandschuhe überstreift. Vor allem sein Onkel bemühte sich sehr und zahlte ihm nach jedem Training zwei Euro. Es war eine gute Investition: Schon bald war Yildirim bester Berliner, mehrmals wurde er deutscher Jugendmeister. Nun startet er bei der Box-WM in Hamburg, die am Freitag beginnt. In der Leichtgewichtsklasse hat der Berliner große Ambitionen. "Ich will Weltmeister werden", sagt Murat Yildirim, und man glaubt es ihm.

Erstmals seit 1995 wieder eine WM in Deutschland

Im März siegte er beim Chemie-Pokal in Halle (Saale), einem der wichtigsten Boxturniere für Amateure weltweit – eine Art Mini-WM. Im Finale besiegte er dort Delante Johnson einstimmig mit 5:0 und brachte dem Amerikaner damit nach 130 Kämpfen die allererste Niederlage bei. Seitdem sieht er sich nicht mehr als Außenseiter, auch wenn die WM seine erste große Meisterschaft bei den Aktiven überhaupt ist. "Ich bin jetzt der Gejagte", sagt Yildirim. "Und ich habe kein Problem mit dieser Rolle."

Zum ersten Mal seit 22 Jahren findet die Weltmeisterschaft im Boxen wieder in Deutschland statt. Zuletzt war das 1995 in Berlin der Fall – damals holten die Gastgeb...

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