Werbung

WM-Titel adé? So kann Feigenbutz der Neuaufbau gelingen

Nach 2 Minuten und 23 Sekunden der 10. Runde war Vincent Feigenbutz' Traum vom WM-Titel ausgeträumt: Der Ringrichter brach den Kampf zugunsten des alten und neuen Titelträgers Caleb Plant ab.

Der US-Amerikaner erfüllte sich mit der Titelverteidigung vor heimischer Kulisse in Nashville einen Traum. Mit dem 20. Sieg seiner Profikarriere kann Plant auch an der Umsetzung seiner weiteren Ziele arbeiten - so zum Beispiel einem Titelkampf gegen einen Weltmeister der anderen Verbände.

Für Feigenbutz hingegen beginnt nun der Prozess der Neuorientierung. Wie soll und kann es für ihn weitergehen?

Feigenbutz derzeit nicht weltmeisterlich

Gegen den Weltmeister hatte Feigenbutz außer einer ordentlichen und über weiten Strecken soliden Deckung wenig zu bieten.

Der Klassenunterschied lässt sich auch eindrucksvoll aus der Schlagstatistik ablesen: Während Plant 202 Treffer landete, waren bei Feigenbutz nur 47 Treffer im Ziel. Besonders krass war das Verhältnis in den letzten beiden Runden: Da brachte Plant 66 Schläge ins Ziel, Feigenbutz nur elf.

Jetzt die Spielewelt von SPORT1 entdecken - hier entlang!

Das Herz und der Wille von Feigenbutz haben durchaus Weltmeisterreife, die boxerische Klasse hingegen reicht - trotz sichtbarer Verbesserungen in den letzten Kämpfen - derzeit nicht für die Weltspitze.

Aber: Feigenbutz ist erst 24 Jahre alt, hat noch einige gute Jahre vor sich. Auch dank des einsichtigen Ringrichters von Nashville, der ihm weitere harte Kopftreffer ersparte und somit womöglich Schlimmeres verhinderte.

Eine Herangehensweise, die seine eigene Ecke für weitere Kämpfe ebenfalls beherzigen sollte.

Mittelgewicht als Alternative für Feigenbutz?

Eine weitere Erkenntnis: im Vergleich zum internationalen Spitzenboxen scheinen die deutschen Boxer gerne eine Gewichtsklasse zu hoch anzutreten.

Caleb Plant war sieben Zentimeter größer, wirkte körperlich mindestens eine halbe Nummer überlegen. Mit 75,0 Kilo Kampfgewicht hatte Feigenbutz rund 1,2 Kilo Luft bis ans obere Limit des Supermittelgewichts.

Ein Gang ins Mittelgewicht wäre eine sinnvolle Alternative, um dort einen echten Neuaufbau anzugehen.