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Meine Woche: Bahnfahren ist in Deutschland ein Abenteuer geworden

Christine Richter, Chefredakteurin der Berliner Morgenpost, hat diese Woche schlechte Erfahrungen mit der Deutschen bahn gemacht (Montage)

„Wenn einer eine Reise tut, ...“ – diesen Spruch, so alt er sein mag, kennt wohl jeder. Jeder, der in diesen Tagen versucht, mit dem Flugzeug oder der Bahn Berlin zu verlassen. Eurowings, eine Tochter der Lufthansa, läuft inzwischen fast Air Berlin – jenem Air Berlin kurz vor der Insolvenz im Jahr 2017 – den Rang ab: Verspätungen, Flugausfälle, keine Informationen vom Personal, alles schon mal da gewesen. Offenbar ist die Lage bundesweit so schlimm, dass sich die Lufthansa am Freitag per Mail bei ihren Kunden, auch bei mir, entschuldigte. Immerhin.

Ich war in den letzten Tagen viel mit dem Zug unterwegs. Gibt es eigentlich überhaupt noch eine Bahn, die pünktlich an ihr Ziel kommt? Laut Deutscher Bahn waren im Mai nur 75,8 Prozent der Fernzüge, also der ICE und Intercitys, pünktlich. Das Jahresziel der Bahn liegt bei 82 Prozent. Pünktlich heißt bei der Bahn übrigens: „weniger als sechs Minuten nach der Fahrplanzeit“. So musste ich kürzlich zu einer Trauerfeier nach Hamburg – und hatte leider nur einen kleinen zeitlichen Puffer eingeplant. Der Zug kam 25 Minuten zu spät in Hamburg an, ganz schlecht.

Schon nach einem Stop fünf Minuten Verspätung

Vor wenigen Tagen musste ich nach Essen, nun war ich schlauer – und plante großzügig eineinhalb Stunden bis zum Termin ein. Der Zug startete am Berliner Hauptbahnhof, aus Spandau – dem nächsten Stop – ging es schon mit fünf Minuten Verspätung weiter, vor Hannover hielten wir dann minutenlang an, weil ein Güterzug vor uns auf den Gleisen sta...

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