Meine Woche im Rathaus: Im Eiskanal der Berliner Politik

Gilbert Schomaker

Das Schöne an den Olympischen Spielen ist ja, dass es so viele Parallelen zur Politik gibt. Da gibt es harte Duelle, Ausrutscher auf glattem Parkett sowie Sieger und Verlierer.

Zu den Siegern auf der politischen Buckelpiste gehörte in den vergangenen Wochen der Regierende Bürgermeister. Michael Müller hatte es geschafft, seinen SPD-internen Widersacher, Fraktionschef Raed Saleh, deutlich hinter sich zu lassen. Im Rennen um die Macht war Saleh vor allem durch Querelen in der Abgeordnetenhausfraktion ins Hintertreffen gelangt.

In den vergangenen Wochen hatte Müller sogar einige artistische politische Sprünge hingelegt. So war er einer der Anführer beim Vorhaben, An­drea Nahles auf Bundesebene vorerst nicht als Parteichefin zu installieren. Müller ebnete Olaf Scholz überraschend den Weg zum kommissarischen Bundesvorsitzenden. Doch in dieser Woche setzte sich Saleh den Sturzhelm auf und versuchte einige Meter wieder gutzumachen – im Rennen um die Macht in der Berliner SPD.

Apotheken sollten Cannabis frei verkaufen können, nicht nur wie bisher auf Rezept als Medizin, sagte Saleh am Mittwoch. Es sei verrückt, dass Polizisten kiffenden Touristen in Berlin hinterherliefen, statt sich auf die Kriminalitätsbekämpfung zu konzentrieren, so Saleh.

Cannabis-Vorstoß kam überraschend

Der Vorstoß kam für viele Zuschauer in der politischen Arena Berlin überraschend. Doch er war genau geplant. Seit mehr als einem Jahr setzt sich der SPD-Gesundheitspolitiker Thomas Isenberg für die Liberalisierung vo...

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