Die Woche im Rathaus: Rot-Rot-Grün berauscht sich an sich selbst

Kultursenator Klaus Lederer (l., Linke), der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) und Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne)

Berlin. Ungehalten sind sie in der rot-rot-grünen Landesregierung. Weil wir, die Berliner Morgenpost, dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) und seinen Senatoren nach einem Jahr Amtszeit überwiegend schlechte Noten, Fünfen und auch eine Sechs (für Bildungssenatorin Sandra Scheeres), gegeben haben. Ungerecht sei das, hieß es im Senat, schließlich sei man erst seit einem Jahr im Amt, schließlich habe man so viele Dinge angestoßen, schließlich brauche man für viele Themen Zeit. Und sei nicht die Lage selbst in den Bürgerämtern viel besser geworden, da bekomme man jetzt innerhalb von zwei Wochen einen Termin, so wie es sich Rot-Rot-Grün vorgenommen habe?

Ich frage mich in solchen Situationen oft, ob die Politiker eigentlich selbst glauben, was sie erzählen. "Yeah, geile Truppe! Echt!", so fasste etwa der Grünen-Landeschef Werner Graf den Zustand der Berliner Grünen und ihrer Senatoren anlässlich der einjährigen Amtszeit zusammen. Und, so Graf, man müsse darüber reden, "wie wir Berlin gerade umbauen. Das ist so enorm! Wir machen das wirklich gut!" Glaubt er das wirklich? Hat er, haben die Grünen, hat der Senat noch Kontakt zu den ganz normalen Berlinern? Versuchen sie selbst mal, einen Termin in ihrem Bürgeramt zu bekommen?

Ein Freund brauchte nach dem Tod seiner Frau die Sterbeurkunde. Ohne diese Urkunde kann man nicht all die Sachen erledigen, die man nach diesen traurigen Anlässen erledigen muss. Acht Wochen nach dem Tod hatte er die Sterbeurkunde immer noch nicht. Auf die Ma...

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