Meine Woche im Rathaus: Der Senat streitet: U-Bahn oder Straßenbahn?

Gilbert Schomaker. Ressortleiter Lokales Berliner Morgenpost

Berlin. Eigentlich war die Angelegenheit ein Routinevorgang. Berlins Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos, für Grüne) wollte diese Woche ihre Ideen für den Ausbau des U-Bahnnetzes vorstellen. Doch die Situation am Senatstisch im Roten Rathaus eskalierte unerwartet. Die Attacke kam von der Linkspartei, aber auch aus den eigenen Reihen. Am Ende musste sich sogar der Regierende Bürgermeister einschalten.

Der Reihe nach: Vor zwei Wochen wurde bekannt, dass in der Verwaltung der Verkehrssenatorin über den Ausbau des U-Bahnnetzes ernsthaft nachgedacht wird. Das ist insofern überraschend, da der Weiterbau von U-Bahn­linien seit vielen Jahren gestoppt ist. Zu schwierig im komplizierten Berliner Untergrund und daher zu teuer, lauteten die Gegenargumente. Stattdessen sollte der öffentliche Nahverkehr vor allem durch den Ausbau des Straßenbahnnetzes verbessert werden.

Aber die parteilose Senatorin Günther denkt neu. Die U-Bahn hat gegenüber der Straßenbahn deutliche Vorteile: Sie kann viel mehr Passagiere transportieren, ist wetterunabhängig und auf Gleisen parkende Autos gibt es auch sehr selten. Dazu kommt, dass es auf einigen Strecken schon Planungen und Vorbereitungen für einen Weiterbau gibt. Auch in der Finanzfrage gibt es neue Antworten. Denn offenbar ist die Bundesregierung bereit, deutschlandweit Geld für den U-Bahnausbau zur Verfügung zu stellen.

Linke Kritisiert U-Bahnbau-Pläne scharf

In Berlin kämen laut Senatorin Günther die U-Bahnlinien U6 zum heutigen Flughafen Tegel, U7 zum F...

Lesen Sie hier weiter!