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Die Woche im Rathaus: Ulrich Nußbaum erregt die Gemüter

Christine Richter

Es ist, gelinde gesagt, eine Überraschung gewesen: Ulrich Nußbaum, der ehemalige Berliner Finanzsenator, wird Staatssekretär beim neuen Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Jener Nußbaum, den Klaus Wowereit (SPD) damals, 2009, als Finanzsenator in den rot-roten Senat holte, der dann bis Ende 2014 im Amt blieb und zurücktrat, als Klaus Wowereit seinen Rückzug erklärte. Wowereit war, wir erinnern uns, gerade noch rechtzeitig freiwillig aus dem Amt geschieden, bevor die Berliner SPD ihn nach dem ganzen BER-Schlamassel wohl aus dem Roten Rathaus vertrieben hätte. Und Nußbaum, ja, auch er ahnte im Herbst 2014, dass er unter einem Regierenden Bürgermeister Michael Müller wahrscheinlich nicht länger Finanzsenator geblieben wäre, hatte er doch jahrelang intern Krieg gegen Müller, den damaligen Stadtentwicklungssenator, geführt. Nußbaum hielt von Müller nicht viel – und ließ ihn das auch immer spüren.

Offiziell erklärte Nußbaum damals, er trete aus "persönlichen Gründen" zurück, er wolle den SPD-Mitgliederentscheid nicht beeinflussen undsoweiter. Geglaubt hat ihm das keiner, aber so konnte der ehemalige Unternehmer zumindest sein Gesicht wahren.

Was seitdem geschah? Nun, Nußbaums Versuch, in der Berliner Wirtschaft einen führenden Platz einzunehmen, scheiterte, er wurde dann Vorsitzender der Lobby-Verbandes Deutsches Verkehrsforum und erklärte einmal wöchentlich in der "BZ" dem Senat und vor allem dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller, was sie falsch machen würden. Anf...

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