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Wohnungsnot in Berlin: Wenn Mieter zur Beute von Betrügern werden

Auf der Suche: Marcus Schwarze sucht im Internet nach einer Wohnung in Berlin. Dabei stößt er auch auf gefälschte Angebote

Lewis Barkley war ein Mann von Welt und bat um Entschuldigung: "Ich komme aus Großbritannien also bitte entschuldigen mich mein schlechtes Deutsch", schrieb er per Mail. Er reise mit seinem Job, ein Treffen von Angesicht zu Angesicht sei nicht möglich. Dafür sei seine Wohnung, die ich im Immobilienportal Immonet gefunden hatte, in Charlottenburg verfügbar: ein helles Zwei-Zimmer-Apartment in der Keplerstraße 7 mit Parkett, Einbauküche, möbliert, guter Anbindung an den Nahverkehr – ein Traum auf 55 Quadratmetern.

Und der Preis? Übersichtlich! Für 500 Euro sollte die Wohnung zu haben sein, und das einschließlich Stromkosten, Gas, Wasser, TV- und Internetzugang, zwei Parkplätze in der Tiefgarage. Die zwei Fragen von Mr. Barkley waren: "Wie lange wollen Sie bleiben? Wie werden Sie zahlen die Miete?"

Als Neuling in der Hauptstadt hatte ich schon einiges gehört über den schwierigen Berliner Wohnungsmarkt. Doch dies klang vielversprechend. Vermutlich scheuten andere Wohnungssuchende den Kontakt mit einem englischsprachigen Vermieter fern in Großbritannien, dachte ich arglos. Also wollte ich schnell sein: Bot Mr. Barkley an, auf Englisch weiter zu mailen, schilderte ihm wie in einer Bewerbung meinen privaten und beruflichen Hintergrund (47, künftig Online-Redakteur bei der Berliner Morgenpost, verheiratet, zwei Kinder, die Familie werde zunächst nicht mit nach Berlin kommen), fragte freundlich nach der Geschwindigkeit des Internetzugangs und auf welcher Etage die Wohnung sei.

Dieselbe W...

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