Wollte mit Lkw in israelische Veranstaltung fahren: Haftbefehl gegen Terrorverdächtigen in Duisburg
Nach der Festnahme eines islamistischen Gefährders in Duisburg (Nordrhein-Westfalen) hat die deutsche Justiz ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Das Duisburger Amtsgericht bestätigte den dringenden Tatverdacht und erließ einen entsprechenden Haftbefehl gegen ihn, wie die Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft mitteilte.
Dabei gehe es um den "Verdacht des sich Bereiterklärens zu einem Verbrechen", so der Sprecher der Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft, Holger Heming.
Hinweise auf islamistisch motivierten Anschlag
Sicherheitsbehörden zufolge gab es Hinweise auf einen islamistisch motivierten Anschlags auf eine pro-israelische Demonstration. Der 29-Jährige Er soll gegenüber einem Chatpartner in Syrien erklärt haben, er wolle mit einem Lastwagen in eine "israelische Veranstaltung" fahren.
Als martialischer IS-Kämpfer war der 29-Jährige unter dem Kampfnamen "Osama Al Almani" (Osama der Deutsche) schon vor Jahren in diversen Propagandavideos aufgetaucht. Er soll sich 2012 in der Herforder Salafistenszene radikalisiert haben.
Von September 2013 bis Frühjahr 2016 hatte er sich nach Syrien abgesetzt und sich dort bewaffneten IS-Einheiten angeschlossen. Nach seiner Rückkehr war er am Frankfurter Flughafen festgenommen worden.
Mit Turban auf der Anklagebank
Ende 2016 war mit Turban auf der Anklagebank des Düsseldorfer Oberlandesgerichts erschienen, zeigte sich zunächst wenig kooperativ, legte später aber ein Geständnis ab.
2017 wurde der aus Bielefeld stammende Mann wegen der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland zu fünf Jahren Jugendhaft verurteilt und hat seine Zeit im Gefängnis abgesessen.
Spezialkräfte hatten den Mann am Dienstag in seiner Wohnung in Gewahrsam genommen. Es gab Hinweise, dass dieser Mann einen Anschlag plant», hatte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) zuvor bereits bekannt gegeben. Bei einer ersten Auswertung der bei ihm beschlagnahmten Datenträger seien weitere Anhaltspunkte entdeckt worden. Über 50 Polizisten seien im Einsatz gewesen, darunter auch Spezialeinheiten.
Hinweis kam aus dem Ausland
Dass es wohl ein ausländischer Geheimdienst war, der zuerst auf die Terrorabsichten hinwies, kommentierte Reul so: "Die internationale Zusammenarbeit funktioniert."
Sicherheitsbehörden zufolge gibt es Hinweise, nach denen der 29-Jährige mit einem Lastwagen in eine "israelische Veranstaltung" fahren wollte. In den Polizeieinsatz in Duisburg war auch die gemeinsame Terrorabwehrzentrale des Bundes und der Länder involviert.