"Work in Progress": Diese Comedy-Serie ist viel mehr als nur Klamauk

“Work in Progress“ ist eine etwas andere Comedy-Serie. US-Komikerin Abby McEnany spielt sich darin selbst – und thematisiert neben viel Ulk auch das Thema Gender. Als vom Leben enttäuschte “Kampflesbe“ stellt sie sich in der Serie ein sehr ungewöhnliches Ultimatum.

Abby McEnany spielt sich in “Work in Progress" selbst. (Bild: Sky)
Abby McEnany spielt sich in “Work in Progress" selbst. (Bild: Sky)

Abby ist 45 und mitten in einer tiefen Midlife-Krise. Sie fühlt sich depressiv, einsam und findet als “fette, queere Kampflesbe“ einfach keinen Platz in der Gesellschaft. Also fasst Abby einen Entschluss: “In sechs Monaten bring ich mich um!“, gesteht sie ihrer Therapeutin, die an dem Schock direkt draufgeht und tot im Sessel hängt. Viel Drama gleich zu Beginn der achtteiligen Serie vom Sender Showtime, die am 18.2. auf Sky startet.

Darum geht es bei “Work in Progress”

Falls sich Abbys Leben in 180 Tagen nicht komplett ändert, ist sie also weg. In insgesamt acht Folgen erlebt der Zuschauer viel Komik und Heiterkeit, die sich geschickt um das Thema Gender und Sinnkrise flechten. Denn Abbys Leben nimmt in der Tat eine Wende, und zwar durch die Liebe. Sie trifft den Trans-Mann Chris (Theo Germaine), durch den sie sich wieder begehrenswert fühlt. Er hilft der Komikerin und ihrem Selbstbewusstsein Folge für Folge mehr auf die Sprünge. Und dann ist da noch ihre Erzfeindin Julia Sweeney, mit der McEnany schon immer über die eine oder andere Sache reden wollte.

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Die Hauptdarstellerin Abby McEnany

Abby McEnany arbeitete zehn Jahre lang bei einem Finanz- und Analyseunternehmen in Chicago. Sie fing im Kundenservice an und wurde dann technische Redakteurin. Mit 40 kam sie schließlich zur Theatergruppe “The Second City“. Sie gilt vor allem in ihrer Heimatstadt Chicago als Improvisationstalent unter den Comedians.

Autobiografische Züge, LGBTQ und Body Positivity

In “Work in Progress” verarbeitet McEnany auch viel aus ihrer eigenen Biografie. So litt sie selbst an Zwängen und Depressionen, die sie in der Serie reflektiert und auf die Schippe nimmt. Auch die Affäre mit einem Trans-Mann hat autobiografische Züge. Es sei damals keine große Sache gewesen, meinte McEnany in einem Interview mit dem Guardian. Sie wolle genau diese Selbstverständlichkeit auch in der Serie abbilden. Der Zwist mit “Saturday Night Live“-Star Julia Sweeney beruht ebenfalls auf wahren Begebenheiten.

Abby McEnany verarbeitet in “Work in Progress" auch viel aus ihrer eigenen Biografie. (Bild: Sky)
Abby McEnany verarbeitet in “Work in Progress" auch viel aus ihrer eigenen Biografie. (Bild: Sky)

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“Work in Progress“ ist mit all seiner Komik und der charmant-schwarzhumorigen Hauptdarstellerin nicht nur eine Bühne für die LGBTQ-Community, sondern mit einer laut McEnany “fetten, älteren Figur“ auch eine Hommage an Body Positivity. Die halbstündigen Episoden schrieb Abby McEnany in Zusammenarbeit mit “Matrix”-Schöpferin Lilly Wachowski.

“Work in Progress“ läuft ab dem 18.2. immer dienstags auf Sky Atlantic HD und ist auf Sky Ticket und Sky Q abrufbar.

Anmerkung der Redaktion: Suizidgedanken sind häufig eine Folge psychischer Erkrankungen. Letztere können mit professioneller Hilfe gelindert oder geheilt werden. Wer Hilfe sucht, auch als Angehöriger, findet sie etwa bei der Telefonseelsorge unter der Rufnummer 0800 – 1110111 und 0800 – 1110222. Die Berater sind rund um die Uhr erreichbar, jeder Anruf ist anonym und kostenlos.