World Games: "Eine Stimmung wie bei Olympia"
Lisa Unruh ist das prominenteste Mitglied der deutschen Mannschaft für die World Games, die an diesem Donnerstag in Breslau eröffnet werden. Die 29-Jährige gewann 2016 Olympia-Silber im Bogenschießen und wurde anschließend zu Berlins Sportlerin des Jahres gewählt.
Berlin/Breslau. 2016 wurden Sie in Rio de Janeiro Olympia-Zweite – im Bogenschießen. Nun starten Sie bei den World Games – im Bogenschießen. Wie passt das zusammen?
Lisa Unruh: Es gibt im Bogenschießen mehrere Disziplinen, und nur eine ist olympisch. Bei den World Games starte ich im Feldbogenschießen. Dort wird nicht auf abgesteckten Bahnen geschossen, sondern der Wettkampf findet auf offenem Feld und im Wald statt. Geschossen wird mal nach oben, mal nach unten, auf wechselnde Entfernungen und zum Teil auch auf unbekannte Distanz. Dann muss man schätzen, wie weit das Ziel entfernt ist.
Klingt ein bisschen wie im Film "Die Tribute von Panem".
Es ist eine komplett andere Disziplin, die auch andere Fähigkeiten erfordert. Es ist eine ganz andere Körperspannung gefragt, weil man nicht nur den Arm, sondern den gesamten Körper nach dem Ziel ausrichtet. Beim olympischen Bogenschießen gibt es als Stworld gamesörfaktoren nur Wind und Regen. Beim Feldbogenschießen kommen im Wald zum Beispiel noch Licht und Schatten dazu. Mir kommt dabei ganz sicher zugute, dass ich bei Oliver Haidn und Natalia Butuzova sehr variabel trainiere. Die beiden fordern meinen Körper koordinativ immer wieder neu heraus. Ich schieße zum Beispiel manchmal, während ich auf ...