"Wer wird Millionär?": YouTuberin scheitert auf besonders ärgerliche Weise

Majestäts ... pardon, Moderatorenbeleidigung ist selten eine gute Idee. Und obwohl Günther Jauch versicherte, nicht beleidigt zu sein, sondern mit seinem Quadratschädel zurechtzukommen, wurde die YouTuberin bestraft. Schuld war allerdings ihr Übermut.

Das erste Drama der Rosenmontag-Folge von "Wer wird Millionär?": Überhangkandidatin Kerstin Schöfferle aus Mühlheim-Kärlich, die zu Beginn bereits auf der halben Million stand, kam keinen Millimeter weiter nach oben: Sie kapitulierte bei der 500.000-Euro-Frage und ging mit 125.000 Euro. Aber wer hätte schon aus dem Stegreif gewusst, dass sich die Lebezeiten von Johann Sebastian Bach und Johann Wolfgang von Goethe um exakt elf Monate überschnitten?

Ob sie mit der dennoch stolzen Gewinnsumme das schwerere Los hatte als Alicia Joeser aus Stuttgart, ist Anschauungssache. "Ich unterstütze zwei große YouTuber", erklärte die Social Media-Marketing-Expertin. Die erfolgreichen Vlogger blieben ungenannt, doch wusste Jauchs Redaktion, dass die Blondine mit ihrem eignen YouTube-Kanal selbst erfolgreich ist. "Mit 50.000 Abonnenten kann man schon Geld verdienen oder?", fragte Günther Jauch. "Es reicht nicht, um ein Leben in Saus und Braus zu führen, aber es ist ein schöner 450-Euro-Job nebenbei", war die ehrliche Antwort.

Eine Spezialität der jungen Dame: SFX-Schminken. Mit Special Effects-Make-Up verwandelt sie sich in Lookalikes von Promis. Eingeblendete Bilder zeigten sie als Donald Trump, Eminem und Helene Fischer. "Wahnsinn!", kommentierte Jauch die verblüffenden Ähnlichkeiten. "Können Sie mich nicht mal machen?", bettelte der Moderator.

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Jauch kühl: "Das ist kein Grund für einen Nervenzusammenbruch"

"Ich bin ja großer Fan der Sendung, ich habe es mal in Angriff genommen, aber ..." Jauch war hellhörig: "Jaaaa?" Noch einmal musste er nachbohren, dann rückte Alicia Joeser mit dem Dilemma heraus: "Mein Gesicht ist ja relativ länglich, ihr Gesicht ist kastenförmig oder quadratisch." Das Publikum amüsierte sich bestens, denn Kritik an Jauch wagt selten jemand. "So hat jeder sein Handicap", kommentierte der Moderator etwas frostig. "Das ist nicht positiv gemeint", entschuldigte sich die Kandidatin holprig. "Oder negativ", fügte sie an.

"In welchem literarischen Werk herrscht die Kindliche Kaiserin?", wollte Jauch für 4.000 Euro wissen. Alicia Joeser dachte erst laut nach und wollte dann aus dem Bauch heraus "Die Chroniken von Narnia" wählen. "Einfach mal Risiko?", bohrte Günther Jauch nach. Die Kandidatin war verunsichert: "Sie tun so als, ob Sie es wüssten und ich falsch läge ..." Ihre böse Ahnung: "Sind Sie vielleicht noch beleidigt wegen dem, was ich gesagt habe?"

Das Publikum lachte und Jauch verneinte: "Man kann mich mit ganz viel beleidigen, aber dass ich ein viereckiges Gesicht habe - das sehe ich jeden Morgen." Die Dame fühlte sich bestärkt, und ihre Theorie wurde eingelogged. "Bleibt festzuhalten, dass Sie tatsächlich das Kunststück fertigbringen, mit vier Jokern in der Hand zu gehen", sagte der Moderator fast beiläufig. Alicia Joeser schlug ungläubig die Hände vor dem Gesicht zusammen. Sie musste sich mit 500 Euro zufrieden geben.

Jauchs Trost klang wenig empathisch: "Das ist kein Grund für einen Nervenzusammenbruch", fand er. "Sie haben gezockt, das hat ein paar Mal gut funktioniert und jetzt halt nicht." Die Kandidatin erwiderte seinen Blick bei der Verabschiedung nicht. "Danke, hat Spaß gemacht mit Ihnen", sagte Jauch. Das Kompliment würde Alicia Joeser so wohl nicht erwidern.

"Mich gibt es wirklich!"

Ob Sigrid Karnath aus Bad Kreuznach die Stimmung wieder aufhellen konnte? Immerhin ist sie von Beruf "Clownin". Der traurige Clown endete jedoch nach der 8.000-Euro-Frage wie die Vorgängerin bei 500 Euro. Ein Joker blieb ungenutzt, weil sie die Frage falsch verstanden hatte! Ärztin Saskia Buck aus Kiel machte Jauch das Moderatoren-Leben schwer, weil sie scheinbar ohne Denkaufwand Frage um Frage meisterte. Erst bei 64.000 Euro war Schluss.

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Glück im Spiel, Pech in der Liebe: Horst Martinez aus Mainz ging mit 16.000 Euro. Und einem Liebesausruf im TV: "Lisa, falls du das siehst: Mich gibt es wirklich!" Der Ausspruch des 25-jährigen Sales Consultants ist erklärungsbedürftig. Seine kolumbianischen Eltern hatten ihn nach dem Anwalt benannt, der sie beim Start in Deutschland unterstützt hatte. Lisa hatte Martinez in einer Bar kennengelernt. Als er seinem südländischen Aussehen zum Trotz sagte, er heiße Horst, erwiderte sie enttäuscht: "Wieso müssen alle Männer lügen?"

Auch Jauch hatte eine Martinez-Story parat. Er erinnerte sich an die Schmach seiner Jugend: Als junger Sportredakteur beim Radio wurde er vom Sprachpfleger des Senders vor allen Mitarbeitern gerügt für die falsche Aussprache des Namens. Dabei war die Rede vom deutschen Tischtennisspieler Martin Ness. "Bei Ihnen war es Lisa, bei mir ist es Sprachpfleger Schmitt vom Bayerischen Rundfunk!", jammerte Jauch. "Lisa und Herr Schmidt können einpacken!"

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