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"WWDC 2019": Apple sagt iTunes Lebewohl

Auf der alljährlichen Entwicklerkonferenz "WWDC" hat Apple allerhand Neues vorgestellt und sich von iTunes verabschiedet.

Welche Neuigkeiten gibt es in der Welt von Apple? Diese Frage klärte der Konzern am Montag im kalifornischen San José mit einer Keynote auf seiner seit 1987 alljährlich stattfindenden Entwicklerkonferenz "WWDC". Zu sehen gab es unter anderem den neuen "Mac Pro" und viele frische Features für iOS-Nutzer - darunter einen "Dark Mode" und ausgeklügelte Sicherheitsfunktionen. Außerdem verabschiedete sich Apple von iTunes. Hier einige der wichtigsten Neuerungen.

Wie zuvor bereits vermutet worden war, hat Apple der Multimedia-Software iTunes auf der "WWDC" Lebewohl gesagt. Das Programm soll künftig nicht mehr zum Einsatz kommen und wird in drei Apps aufgeteilt - in "Apple Music", "Apple Podcasts" und "Apple TV". Wie die Titel bereits verraten, liegen die einzelnen Einsatzgebiete der Apps bei Musik-, Podcast- und Videoinhalten. Nach mehr als 18 Jahren kann iTunes also endlich in Rente gehen.

Mehr Sicherheit und Dunkelmodus

Besonders für iOS-Nutzer gab es in diesem Jahr viel Neues. So sollen iPhones bei der Nutzung von Face ID nicht nur 30 Prozent schneller entsperrt werden können, Apps sollen auch bis zu 50 Prozent und App-Updates bis zu 60 Prozent kleiner werden. Außerdem sollen Apps künftig bis zu doppelt so schnell gestartet werden können. Noch mehr dürften sich viele Nutzer allerdings auf einen angekündigten "Dark Mode" freuen, der unter anderem dank weniger grellen Farben und dunkler Hintergründe besonders nachts besser für die Augen ist. Zudem soll es mit iOS 13 möglich werden, auf dem Keyboard nur noch zu wischen und nicht mehr zu tippen, um Nachrichten zu schreiben.

Während unter anderem auch der "Safari"-Browser, die "Mail"-App, die "Notes"-App und "Maps" neue Funktionen spendiert bekommen, wird vor allem die "Reminders"-App mit vielen frischen Features ausgestattet, um das Organisieren von Terminen und anstehenden Aufgaben zu erleichtern. Die beliebten Memojis, mit denen man das eigene Gesicht zum Emoji machen kann, bekommen viele neue Anpassungsmöglichkeiten, darunter Piercings, Zahnspangen, Brillen, Hüte oder auch allerhand Make-up-Optionen. Siri soll unterdessen bald deutlich besser klingen. Die Stimme der Sprachassistentin soll künftig komplett von Software erstellt werden und nicht mehr zuvor aufgenommene Sprachschnipsel zusammensetzen. In einem entsprechenden Beispiel klang Siri tatsächlich deutlich natürlicher. Nicht zuletzt kann Siri AirPod-Usern künftig eingegangene Nachrichten vorlesen und den Nutzer direkt antworten lassen. Außerdem wird das Teilen von Audio-Inhalten über mehrere AirPods möglich.

Wie schon seit einiger Zeit, setzt Apple zudem verstärkt auf die Sicherheit des Nutzers. Künftig soll es deshalb beispielsweise auch möglich sein, einer App nur einmalig zu erlauben, den Standort eines Nutzers auszulesen. Zudem sollen User eine Warnung bekommen, wenn Apps im Hintergrund entsprechende Informationen abrufen wollen. Außerdem stellt Apple eine neue Login-Funktion vor. "Sign in with Apple" soll es erlauben, sich mit einem einzigen Login bei zahlreichen Services anzumelden - etwa so, wie man das von den "Mit Facebook einloggen"-Buttons kennt. Das Ganze soll allerdings ohne Tracking des Nutzers auskommen. So kann man beispielsweise seine E-Mail-Adresse verbergen lassen. Apple erstellt dann eine einzigartige, zufällig erstellte Adresse, die Inhalte zur eigenen weiterleitet.

Die Kamera- und Foto-Apps werden ebenso überarbeitet. Neben neuen Lighting-Funktionen für Portraits und schnellerem Editieren von Fotos, sollen künftig auch Videos mit allerhand Effekten und Filtern angepasst werden können. Clips können zudem erstmals rotiert werden. Die Foto-App sortiert bald unter anderem auch nach Tagen, Monaten und Jahren. Besonders clever: Die Jahres-Funktion sucht nach einem sinnvollen Kontext für den jeweiligen Tag, an dem sie genutzt wird. Hat beispielsweise das eigene Kind an diesem Tag Geburtstag, werden Bilder und Clips aller Geburtstage des Sohns oder der Tochter aus den vergangenen Jahren angezeigt. Erscheinen soll iOS 13 im Herbst.

Wenn die Uhr vor Hörverlust schützt

Auch die Apple Watch bekommt mit watchOS 6 frische Funktionen. Neben neuen Apps für Hörbücher, Sprachaufzeichnungen und einem Taschenrechner gibt es auch neue Ziffernblätter. Außerdem kommt der App Store direkt auf die Uhr. Apps können also künftig direkt auf der smarten Uhr gesucht, heruntergeladen und installiert werden - ohne den Umweg über das iPhone gehen zu müssen. Activity-Trends sollen außerdem davor warnen, wenn man beispielsweise eine Zeit lang beim Training geschludert hat.

Besonders interessant dürften aber zwei andere neue Gesundheitsfunktionen sein. Die Uhr hört demnächst mit, um Umgebungslärm zu analysieren und davor warnen zu können, wenn vielleicht sogar bleibende Schäden drohen. Dabei schaltet sich die Apple Watch aber nur zu und nimmt nicht etwa Gespräche auf oder dergleichen. Es werden keinerlei Aufzeichnungen angefertigt oder gespeichert. Frauen können zudem künftig mit der Uhr beziehungsweise der Health-App ihren Menstruationszyklus protokollieren.

Das iPad bekommt mit iPadOs zudem sein eigenes Betriebssystem, durch das unter anderem das Multitasking auf dem Tablet weiter erleichtert werden soll. So können Widgets direkt auf den neuen Homescreen gepinnt werden. Außerdem wird es dank Aktualisierung der Split-View-Funktion beispielsweise ganz einfach möglich sein, zwei eigene Notizen - also Inhalte aus einer App - nebeneinander darzustellen. Eine erneuerte Dateien-App soll es zudem ermöglichen, externe Festplatten, SD-Karten oder USB-Sticks zu verwalten. Auch hier soll natürlich der Dunkelmodus zur Verfügung stehen.

Richtig mächtig

Auch neue Hardware wurde auf der "WWDC" gezeigt. Der "Mac Pro" und das "Pro Display XDR" dürften allerdings schon alleine wegen ihres Preises nicht für die meisten Privatnutzer geeignet sein - sind aber auch für professionelle User gedacht. Das Rechenmonstrum und das 32-Zoll Retina 6K Display liegen bei mindestens 5.999 US-Dollar und 4.999 US-Dollar.

Ebenfalls im Herbst erscheint passend dazu macOS Catalina. Die neue Version wird allerdings für alle macOS-Geräte ab Mitte 2012 erhältlich sein. Die von iPhones bekannte Bildschirmzeit-Funktion kommt damit auch auf den Mac. Sidecar macht auch das iPad zum erweiterten Display für Mac-Nutzer und neue Bedienhilfen erlauben es, macOS-, iOS- und iPadOS-Geräte nur mit der Stimme zu steuern. Und das waren noch nicht einmal alle Neuheiten, die vorgestellt wurden...

Foto(s): Apple