XXL-Geschichtsstunde im ZDF: Die Welt von 1963 bis 2023 in einer "besonderen" Doku

ZDF-Redakteur Gert Anhalt, der zufälligerweise wie sein Sender in diesem Jahr 60 Jahre alt geworden ist, hat einen Mammut-Job zu Ende gebracht. Er schaute sich 60 einstündige ZDF-Jahresrückblicke an und bearbeitete sie für die XXL-Geschichtstunde "Zeitreise - Bilder aus 60 Jahren". (Bild: ZDF/Carmen Sauerbrei)
ZDF-Redakteur Gert Anhalt, der zufälligerweise wie sein Sender in diesem Jahr 60 Jahre alt geworden ist, hat einen Mammut-Job zu Ende gebracht. Er schaute sich 60 einstündige ZDF-Jahresrückblicke an und bearbeitete sie für die XXL-Geschichtstunde "Zeitreise - Bilder aus 60 Jahren". (Bild: ZDF/Carmen Sauerbrei)

In drei langen TV-Nächten fasst das ZDF zum eigenen Jubiläum die letzten 60 Jahre Weltgeschehen im sehr besonderen Format "Zeitreise - Bilder aus 60 Jahren" zusammen. Dazu passt, dass auch der lakonisch-klug kommentierende Redakteur Gert Anhalt gerade 60 geworden ist.

Während andere TV-Jahresrückblicke eher die Show und "besondere Menschen" des auslaufenden Jahres in den Mittelpunkt rücken, gibt es im ZDF seit dessen Start vor genau 60 Jahren - am 1. April 1963 - ein kluges Format, in dem einfach nur die bewegten Bilder der vergangenen zwölf Monate wie in einem Kalender durchgeblättert und von einem Sprecher lakonisch einordnend bis sanft ironisch draufblickend kommentiert werden. In der Nacht zum Donnerstag, 30. März, beginnt das ZDF um 0.45 Uhr nun unter dem Titel "Zeitreise - Bilder aus 60 Jahren" einen wahren XXL-Ritt durch die Zeitgeschichte, in dem jedes Jahr von 1963 bis 2023 in einem etwa 20 Minuten langen Film zusammengefasst wird.

In der ersten langen Nacht sind es die Jahre 1963 bis 1979. Die Sendung endet am Donnerstagmorgen um 5.15 Uhr. Weiter geht es eine Woche später, am Mittwoch, 5. April, von 0.40 Uhr bis 4.25 Uhr, mit den Jahren 1980 bis 1999. Den Abschluss der langen Geschichtsnächte bildet die Sendung am Mittwoch, 12. April, 1 Uhr bis 5.15 Uhr, mit dem Zeitraum 2000 bis 2022. Wer sich die nächtlichen Zeitreisen job- oder biorhythmusbedingt nicht leisten möchte, kann alternativ jedes Jahr unter dem Stichwort "Zeitreise - Bilder aus 60 Jahren" im Einzelabruf über der Mediathek anschauen.

In drei langen TV-Nächten - oder 60 etwa 20-minütigen Einzelfilmen in der Mediathek - blickt das ZDF zum eigenen 60-jährigen Jubiläum auf die Jahre 1963 bis 2022 zurück. (Bild: ZDF / Brand New Media)
In drei langen TV-Nächten - oder 60 etwa 20-minütigen Einzelfilmen in der Mediathek - blickt das ZDF zum eigenen 60-jährigen Jubiläum auf die Jahre 1963 bis 2022 zurück. (Bild: ZDF / Brand New Media)

"Vieles, was vorgestern wichtig erschien, ist heute einfach nur witzig"

Zusammengestellt hat den Bilderbogen ZDF-Redakteur Gert Anhalt, der passenderweise auch gerade das 60. Lebensjahr vollendet hat. Anhalt betreut das der XXL-Geschichtsstunde zugrunde liegende Format "Album - Bilder eines Jahres" wieder seit 2020, nachdem er von 1990 bis 1992, zum Teil gemeinsam mit Steffen Seibert, schon einmal dafür verantwortlich war. Anhalt kürzte die 60 etwa einstündigen Jahresrückblicke auf jeweils etwa ein Drittel ihres ursprünglichen Umfangs. In einer Mitteilung des Senders berichtet er über den zeitintensiven Archivjob: "Als der Klassiker 'Album - Bilder eines Jahres' noch nicht erfunden war, gab es im ZDF die 'Chronik', die nicht die Bilder in den Mittelpunkt rückte, sondern tiefschürfende und teilweise langwierige Analysen von längst vergessenen Vorgängen. Und vieles, was vorgestern wichtig erschien, ist heute einfach nur witzig - weswegen ich die Jahre 63 bis 80 einem kleinen zeit- und medienkritischen Upgrade unterziehen musste. Ab 1981 gab es dann 'Bilder eines Jahres'. Die laufen - gekürzt - weitgehend unbehandelt."

Doch gerade bei den älteren Ausgaben erleben Zusehende unerwartete Überraschungen. So kommentiert die berühmte Stimme Hans Paetschs das Jahr 1967, was zu einem besonderen Effekt führt, wenn der 2002 in Hamburg verstorbene Sprecher-Veteran plötzlich Politik und Zeitgeschehen kommentiert. Paetschs Stimme kennen jene, die noch mit Hörspiel-Schallplatten oder Kassetten aufgewachsen sind, noch als den wohl berühmtesten Märchen- und Kindergeschichtenerzähler Deutschlands.