Yad Vashem: Berlin schickt Lehrer nach Jerusalem

Yossi Gevir, Vize-Direktor der Yad-Vashem-Gedenkstätte in Israel, und Bildungssenatorin Sandra Scheeres reichen sich im Haus der Wannsee-Konferenz die Hände

Der Ort hätte symbolträchtiger nicht sein können: Yossi Gevir, der stellvertretende Direktor der Yad-Vashem-Gedenkstätte in Israel, und die Berliner Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) haben am Montag eine Erklärung unterzeichnet, auf die viele Schulen schon gewartet haben. Zusammengekommen sind sie für diesen feierlichen Moment im ehemaligen Speisezimmer des Hauses der Wannsee-Konferenz – genau dort, wo sich am 20. Januar 1941 hochrangige Vertreter der Nationalsozialisten zu einer Konferenz mit dem Besprechungspunkt "Endlösung der Judenfrage" trafen. Nun soll die Vereinbarung mit Yad Vashem die Erinnerungskultur an den Berliner Schulen verändern.

Geplant ist, dass jedes Jahr 20 Pädagogen aus Schulen und außerschulischen Gedenkorten nach Jerusalem reisen und dort an einer Fortbildung zur Geschichtsvermittlung teilnehmen. Zudem soll neues Unterrichtsmaterial mit der deutschsprachigen Abteilung der International School for Holocaust Studies entwickelt werden.

"Der direkte Austausch mit Israel ist von enormer Wichtigkeit für eine überzeugende Politik- und Geschichtsvermittlung", sagte Senatorin Scheeres. Antisemitismus und Rechtspopulismus seien auch an Berliner Schulen ein Thema. Deshalb sei es wichtig, der Diskriminierung von Menschen entgegenzutreten.

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Die Hall of Names. Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem erinnert an, erforscht und dokumentiert die Judenvernichtung durch die Nationalsozialisten dpa Picture-Alliance / Michael Kappeler / picture alliance / dpa

Yad Vashem gilt als bedeutendste Einrichtung, die an die systematische Judenvernichtung durch die National- ­sozialisten erinnert und sie wissenschaftlich aufarbeitet. Seit mehr als sechs Jahrzehnten werden hier Tausende Dokume...

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