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Hammer-Auftakt: Bayern stolpern gegen Ulm

Der präsidiale Auftrag ist klar, doch auf dem Weg zur Titelverteidigung sind die Basketballer von Bayern München erst mal ins Stolpern geraten (SPORT1 überträgt sechs Livespiele ab dem 6. Juni im TV und Stream).

Der deutsche Meister unterlag am ersten Gruppenspieltag des Finalturniers der Bundesliga (BBL) überraschend mit 85:95 (40:41) gegen die Mannschaft von ratiopharm Ulm, die beim Abbruch der regulären Saison nur auf Rang zehn gelegen hatte. Zuvor hatte die BG Göttingen mit einem herausragenden Bennet Hundt (30 Punkte) in der Gruppe A ebenfalls unerwartet die Hakro Merlins Crailsheim 89:78 (51:42) besiegt.

"Wir waren noch gar nicht im Fluss, wir haben schlecht gespielt, vor allem defensiv", sagte Münchens Nationalspieler Maodo Lo und ergänzte: "Wir haben Glück gehabt, dass das noch kein Entscheidungsspiel war. Wenn wir so weitermachen, werden wir kein Spiel gewinnen."

Ulm gewinnt dank starker Defense

Dabei hatten die Bayern in der ersten Halbzeit zweimal mit acht Punkten vorne gelegen, dann jedoch häuften sich vor den Augen von Präsident Herbert Hainer, der vor dem Turnier die erfolgreiche Titelverteidigung ausgerufen hatte, Ballverluste, Fehlwürfe und Abwehrfehler.

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Tyler Harvey war mit 21 Punkten bester Schütze bei den beeindruckenden Ulmern, die nicht zuletzt dank einer starken Verteidigung erstmals seit dreieinhalb Jahren gegen die Münchner gewannen.

Vladimir Lucic führte die Münchner mit 23 Punkten an.

Hundt glänzt gegen Crailsheim

Zuvor war im Auftaktspiel der kleinste Mann auf dem Parkett ganz groß herausgekommen: Der 21 Jahre alte Hundt erzielte nach 25 Sekunden mit einem Dreier die ersten Punkte des Zehner-Turniers, anschließend führte der gebürtige Berliner die erkennbar fitteren Veilchen zum Sieg.

"Ich habe mich von Anfang an gut gefühlt. Der erste Dreier ist gleich reingegangen, und dann liefs", sagte Hundt bei MagentaSport. Mit 30 Punkten stellte er eine persönliche Bestleistung auf, dabei traf er unter anderem fünf seiner acht Versuche von hinter der Dreierlinie. "Er hat ein gutes Spielverständnis, und er hat Eier", sagte Trainer Roijakkers.

Die angeschlagenen Crailsheimer treffen am Montag auf die enttäuschten Bayern, die Göttinger haben zwei Tage mehr Pause. Ihr nächster Gegner sind am Mittwoch die EWE Baskets Oldenburg.

"Wir sind weiter heiß, wir sind weiter hungrig", sagte Hundt, der in den Wochen des Shutdowns zweimal am Tag trainiert hatte - ein Einsatz, der sich auszahlte. Es ist kein Zufall, wenn man so hart arbeitet", sagte Roijakkers über die Glanzleistung seines unerschrockenen Aufbauspielers.

Strenges Hygienekonzept der BBL

Gespielt wird das Turnier, dessen Hygiene- und Sicherheitskonzept sich sogar die NBA besorgt hat, komplett in der Halle des FC Bayern. Die zehn Teams ermitteln zunächst in zwei Fünfergruppen die Viertelfinalteilnehmer. Die K.o.-Runde wird in Hin- und Rückspielen ausgetragen, auch der Meister wird am Ende in zwei Partien (26. und 28. Juni) ermittelt.

Alle Mannschaften sind in München in einem Hotel untergebracht, das sie nur zum Training, zu den Spielen oder in Gruppen von maximal drei Personen zum Spazierengehen verlassen dürfen.

Knallharte Regeln: Das sind die Auflagen für die Basketballer

Die ersten beiden Spiele der Gruppe B finden am Sonntag statt. Die Fraport Skyliners, bei Abbruch der Vorrunde als einzige der Finalturnier-Teilnehmer nicht unter den ersten zehn der Tabelle platziert, treffen dabei auf Titelanwärter Alba Berlin. Anschließend spielt Rasta Vechta gegen die MHP Riesen Ludwigsburg. Fünfte Mannschaft dieser Gruppe ist Brose Bamberg.

Die Spiele im Stenogramm:

BG Göttingen - Hakro Merlins Crailsheim 89:78 (51:42)
Beste Werfer: Hundt (30), Andric (18), Allen (14), Ruoff (12) für Göttingen - Hawkins (17), Herrera (15), D. Kovacevic (12) für Crailsheim

Bayern München - ratiopharm Ulm 85:95 (40:41)
Beste Werfer: Lucic (23), Zipser (16), Barthel (13), Koponen (11) für München - Harvey (21), Klepeisz (17), Goodwin (11), Schilling (10) für Ulm