YouTube startet Primetime Channels in Deutschland

Rund ein halbes Jahr nach dem Start in den USA führt YouTube seine Primetime-Kanäle auch in Deutschland ein. Zum Start kommen vor allem Sportfans auf ihre Kosten.

Nach den USA führt YouTube seine Primetime Channels auch in Deutschland ein.  (Bild: 2018 Getty Images/Chris McGrath)
Nach den USA führt YouTube seine Primetime Channels auch in Deutschland ein. (Bild: 2018 Getty Images/Chris McGrath)

Seit vergangenem November können YouTube-User in den USA kostenpflichtige Primetime Channels abonnieren. Nun startet das Angebot auch in Deutschland: Ähnlich wie bei den Amazon Channels können Nutzerinnen und Nutzer Kanäle von YouTube-Partnern abonnieren und somit Zugriff auf deren Inhalte erhalten. Zum Start sind die Kanäle Crime + Investigation Play, European League of Football, Fernsehen mit Herz, Motorvision TV, Sport1+, Sportdigital Fussball, History Play, World of Freesports und ARD Plus verfügbar. Später im Jahr sollen die Kanäle von Paramount+, eSports1, Bergblick TV, Waidwerk TV und Jukebox hinzukommen.

Die Kosten sollen pro Kanal zwischen 2,99 Euro im Monat und 99 Euro für einen länger gültigen Season Pass betragen. Kanal-Bundles möchte das Unternehmen nicht anbieten: "Unser Ziel ist es, unseren Nutzer:innen ein möglichst umfangreiches Angebot bei möglichst großer Wahlfreiheit zu bieten", erklärte Andreas Briese, Country Director YouTube Germany, in einem Interview mit dem Medienmagazin "dwdl.de": "Daher haben wir Primetime Channels als A-la-Carte-Konzept angelegt."

Ziel: bessere Stellung auf dem Streaming-Markt

Seiner Ansicht nach ist die Einführung des Dienstes der nächste logische Schritt: "YouTube hat als werbefinanzierte Plattform in erster Linie mit kurzen Videos angefangen. Das erste Video war 19 Sekunden lang", erklärte er gegenüber "dwdl": "Wir haben uns zu einer Multi-Format-Plattform mit multiplen Erlösmöglichkeiten entwickelt. Das ist unsere Alleinstellung."

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Ziel der Einführung, so geht es aus Medienberichten hervor, sei diejenigen Konsumentinnen und Konsumenten anzusprechen, die kein klassisches, lineares Fernsehen nutzen, sich allerdings für bestimmte Inhalte interessieren. Auch will YouTube dadurch eine bessere Stellung auf dem Streaming-Markt bekommen, der derzeit von Diensten wie Netflix, Amazon Prime Video, Disney+, Sky, RTL+, Magenta TV und Paramount+ umkämpft wird.

In den USA haben die Primetime Channels rund 40 Partner. Einen großen Erfolg feierte dort vor allem das NFL Sunday Ticket, das alle Spiele der Football-Liga vereint, die im lokalen Markt nicht übertragen werden.

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