Zahl der Toten durch Taifun "Yagi" in Vietnam auf 59 gestiegen
Nach dem Durchzug von Taifun "Yagi" ist die Zahl der Toten in Vietnam auf mindestens 59 gestiegen. Wie das staatliche Nachrichtenportal VNExpress berichtete, registrierte das Landwirtschaftsministerium bis Montag 59 Tote. 44 Menschen kamen demnach allein bei Erdrutschen und Sturzfluten ums Leben. Der Wirbelsturm hat in Vietnam schwere Überschwemmungen verursacht, die am Montag unter anderem zum Einsturz einer Brücke führten.
Die 375 Meter lange Phong-Chau-Brücke, die in der Provinz Phu Tho über den stark angeschwollenen Roten Fluss führte, stürzte etwa zur Hälfte ein, wie auf Bildern staatlicher Medien zu sehen war. Mehrere Fahrzeuge stürzten in den Fluss und wurden von den Wassermassen mitgerissen. Vietnams Vize-Regierungschef Ho Duc Phoc sagte VNExpress, 13 Menschen würden nach dem Unglück vermisst. Seinen Angaben zufolge waren zum Zeitpunkt des Unglücks zehn Autos und Lastwagen sowie zwei Motorräder auf der Brücke gewesen.
In der benachbarten Provinz Yen Bai mussten 2400 Familien wegen der Überschwemmungen ihre Häuser und Wohnungen verlassen. In Teilen der Stadt Yen Bai stand das Wasser am Montag einen Meter hoch. Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde bestand an 130 Orten in 17 Städten und Provinzen im Norden Vietnams eine hohe Überschwemmungs- und Erdrutschgefahr.
"Yagi" war am Samstag mit Windgeschwindigkeiten von 149 Stundenkilometern und damit als stärkster Wirbelsturm seit 30 Jahren auf die Nordküste Vietnams getroffen. Starker Wind, Regen und Erdrutsche zerstörten neben der Brücke auch zahlreiche Häuser und Fabriken. Viele Fabriken im Norden Vietnams, einem wichtigen Produktionsstandort für internationale Konzerne wie Samsung und Foxconn, waren am Montag auch durch Stromausfälle und Überschwemmungen lahmgelegt. Auch etwa 1,5 Millionen Menschen waren von den Stromausfällen betroffen.
Zuvor waren durch "Yagi" bereits im Süden Chinas und auf den Philippinen mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen.
mid/lan