Zankapfel Taiwan: China ruft Trump erneut zur Räson

Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen hat die USA besucht. Auf dem Rückweg von einer offiziellen Reise nach Mittelamerika nahm sie am Samstag einen Termin in der Zentrale des Kurznachrichtendienstes Twitter in San Francisco wahr. Trotz seines infoffiziellen Charakters könnte der Besuch für weitere Spannungen zwischen China und dem künftigen Präsidenten Donald Trump sorgen. Trumps Aussagen reizen Peking Am Wochenende hatte Peking mit scharfen Worten daran erinnert, dass die sogenannte Ein-China-Politik nicht zur Disposition stehe. Damit reagierte Peking auf eine Erklärung Trumps vom Freitag, er müsse sich nicht an diese diplomatische Praxis halten. “Das Ein-China-Prinzip, das die politische Grundlage der Beziehungen zwischen den USA und China darstellt, ist nicht verhandelbar”, entgegnete Außenamts-Sprecher Lu Kang am Samstagabend in Peking. “Es gibt nur ein China auf dieser Welt und Taiwan ist ein untrennbarer Teil von China.” Um die solide und konstante Entwicklung der Beziehungen nicht zu stören, sollten alle “relevanten Akteure” in den USA die Sensibilität der Taiwan-Frage anerkennen und entsprechende Vereinbarungen respektieren. Zuvor hatte bereits Trumps Telefonat mit Tsai Ing-wen für Aufregung gesorgt. Es war das erste Ferngespräch eines neu gewählten US-Präsidenten mit einem Staatsoberhaupt Taiwans seit 1979. Trump hatte darüber online berichtet: The President of Taiwan CALLED ME today to wish me congratulations on winning the Presidency. Thank you!— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) December 3, 2016 China will alleiniger Ansprechpartner sein Die kommunistische Führung in Peking betrachtet Taiwan seit 1949 als abtrünnige Provinz. Mit der Ein-China- Doktrin fordert Peking, dass kein Land diplomatische und andere offizielle Beziehungen zu der Inselrepublik unterhalten darf. Die meisten Staaten, darunter auch die USA, halten sich seit Jahrzehnten an dieses Prinzip.