Auch ein Zaun ist im Gespräch - Norwegen will höhere Sicherheit an Grenze zu Russland
In den norwegischen Überlegungen zum besseren Schutz der Grenze zu Russland spielt auch ein möglicher Grenzzaun eine Rolle. Nachbarland Finnland könnte dabei als Vorbild dienen.
Norwegen erwägt die Errichtung eines Zauns an seiner 198 Kilometer langen Grenze zu Russland. Eine Ministerin des skandinavischen Nato-Mitgliedsstaates erklärte, dass Finnland dabei als Vorbild dient.
Finnland schloss laut „AP“ Ende 2023 all seine Grenzübergänge zu Russland an der 1.340 Kilometer langen gemeinsamen Landgrenze. Dieser Schritt war erfolgt, nachdem in nur drei Monaten über 1.300 Migranten aus Drittstaaten ohne gültige Dokumente oder Visa in das Land eingereist waren.
Helsinki hatte darin eine „hybride Kriegsführung“ Russlands erkannt und begann daraufhin mit dem Bau von Zäunen in einer Gesamtlänge von bis zu 200 Kilometern in verschiedenen Abschnitten entlang der Grenze.
„Mehrere Maßnahmen“ sind im Gespräch
Norwegens Justiz- und Sicherheitsministerin Emilie Enger Mehl, die im vergangenen Sommer Finnland besuchte und sich selbst ein Bild von der dortigen Lage machte, betonte in einem Interview mit dem Rundfunksender „NRK“ die Bedeutung eines möglichen Grenzzauns.
„Ein Grenzzaun ist sehr interessant“, sagte sie dem „Spiegel“ zufolge. „Er kann nicht nur abschreckend wirken, sondern auch Sensoren und Warntechnik enthalten, mit der wir erkennen können, ob sich Menschen der Grenze nähern.“
Die norwegische Regierung denkt Enger Mehl zufolge derzeit aber über „mehrere Maßnahmen“ nach, um die Sicherheit an der Grenze zu Russland im arktischen Norden zu verbessern, berichtet der „Spiegel“. So würden auch zusätzliche Grenzbeamte sowie eine intensivierte Überwachung diskutiert.