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"ZDF-Politbarometer": Annalena Baerbock sackt in Kanzler-Umfrage weiter ab

Erst das unbefriedigende Ergebnis bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt - und nun deutlich verschlechterte Werte im "ZDF-Politbarometer": Annalena Baerbock erlebt einen Rückschlag im Rennen ums Kanzleramt. (Bild: 2021 Getty Images / Pool)
Erst das unbefriedigende Ergebnis bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt - und nun deutlich verschlechterte Werte im "ZDF-Politbarometer": Annalena Baerbock erlebt einen Rückschlag im Rennen ums Kanzleramt. (Bild: 2021 Getty Images / Pool)

Diese Entwicklung wird Annalena Baerbock höchst ungern beobachten. Im Vergleich zu den Umfragen im Mai zeigt das "ZDF-Politbarometer" in allen relevanten Punkten teils deutliche Einbußen für die Kanzlerkandidatin und ihre Partei.

Ist Annalena Baerbocks Rückenwind im Wahlkampf bereits abgeflaut? Dies legt zumindest das aktuelle "ZDF Politbarometer Juni I 2021" nahe. Satte 43 Prozent der Befragten gaben im Mai noch an, die Spitzenkandidatin der Grünen als Kanzlerin für geeignet zu halten. Nun vertieft sie die Umfragedelle für die Parteichefin: Demnach trauen Baerbock nun nur noch 28 Prozent zu, dem Kanzleramt gewachsen zu sein. 64 Prozent - und damit 14 Prozentpunkte mehr als in der ersten Mai-Umfrage - können sich Annalena Baerbock nicht als Nachfolgerin von Angela Merkel vorstellen.

Baerbocks Konkurrenten um die Kanzlerschaft können hingegen leicht verbesserte Zustimmungswerte verzeichnen. CDU-Spitzenkandidat Armin Laschet halten 43 Prozent - in der ersten Mai-Umfrage waren es noch 37 - für kanzlertauglich, Olaf Scholz von der SPD bringt es nun auf 48 Prozent (Mai I: 42). Allerdings sind unter dem Strich mit 49 Prozent noch mehr Deutsche Laschet gegenüber skeptisch eingestellt. Auch Vizekanzler Scholz spaltet die Befragten, 45 Prozent halten ihn für ungeeignet.

Während Baerbock zumindest in den eigenen Reihen - 77 Prozent der Grünen-Anhänger bescheinigen ihr das Zeug zur Kanzlerin - großen Rückhalt genießt, ist dieser bei Armin Laschet weniger ausgeprägt. 63 Prozent der CDU/CSU-Anhänger trauen ihm die Kanzlerschaft zu. Scholz trifft bei SPD-Nahen auf deutlich größere Zustimmung (76 Prozent).

SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz kommt mit einem Durchschnittswert von 0,9 in der Beurteilung von Sympathie und Leistung deutlich besser weg als Baerbock mit minus 0,2. (Bild: 2021 Getty Images / Sean Gallup)
SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz kommt mit einem Durchschnittswert von 0,9 in der Beurteilung von Sympathie und Leistung deutlich besser weg als Baerbock mit minus 0,2. (Bild: 2021 Getty Images / Sean Gallup)

Sonntagsfrage: Die Grünen verlieren drei Prozent

Bei der Frage, wen man denn lieber als Kanzlerin beziehungsweise Kanzler hätte, muss Annalena Baerbock ebenfalls Einbußen hinnehmen. Erst drei Wochen ist es her, dass hier nur wenige Prozentpunkte den Unterschied machten, nun ist der Vorsprung der Gegner deutlich gewachsen: Die Gegenüberstellung Laschet (59 Prozent) gegen Baerbock (31 Prozent) sowie Scholz (58 Prozent) gegen Baerbock (32 Prozent) spricht eine deutliche Sprache.

Ebenfalls bergab ging es für die Grünen-Kanzlerkandidatin bei der Beurteilung von Sympathie und Leistung - ausgedrückt durch die Frage: "Was halten Sie von?" Hier fiel Annalena Baerbock nach den Negativschlagzeilen um nachgemeldete Nebeneinkünfte und ihren ungenauen Lebenslauf gar auf den letzten Platz unter den "Top Ten"- Politikern. In der zweiten Mai-Umfrage verzeichnete sie noch einen Durchschnittswert von 0,5, nun rutschte sie auf minus 0,2 ab - ihr schlechtester Wert überhaupt.

Auch ihre Partei muss in der Umfrage zurückstecken: Nur noch 22 Prozent und damit drei Prozentpunkte weniger als zuletzt würden sich bei der Bundestagswahl für die Grünen entscheiden. Union und SPD verbessern sich um vier respektive ein Prozent auf nun 28 Prozent (CDU/CSU) sowie 15 Prozent (SPD). Die AfD käme auf 11, die FDP auf 10 und die Linke auf sieben Prozent.

"Wenn man nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre ..." - Die "Sonntagsfrage" ergibt ein höchst volatiles Stimmungsbild. (Bild: ZDF)
"Wenn man nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre ..." - Die "Sonntagsfrage" ergibt ein höchst volatiles Stimmungsbild. (Bild: ZDF)