ZDF-„Politbarometer Extra“ - CDU überholt AfD in Sachsen - in Thüringen stürzt die Linke ab

Wahlkampfveranstaltung in Sachsen (Symbolbild).<span class="copyright">Robert Michael/dpa</span>
Wahlkampfveranstaltung in Sachsen (Symbolbild).Robert Michael/dpa

Gut drei Wochen vor den Wahlen in Sachsen und Thüringen ist die Ausgangslage in beiden Ländern sehr unterschiedlich. Während in Sachsen die jetzige Regierung nach aktuellem Stand auch weiterhin mit einer Mehrheit rechnen könnte, zeichnen sich in Thüringen deutliche Veränderungen ab.

Wenn schon am nächsten Sonntag gewählt würde, dann könnte die CDU laut ZDF-"Politbarometer Extra" zurzeit mit 34 Prozent rechnen und die AfD mit 30 Prozent. Die Linke wäre mit 4 Prozent nicht mehr im Landtag vertreten, Grüne und SPD kämen jeweils auf 6 Prozent und das BSW auf 11 Prozent. Die anderen Parteien erhielten zusammen 9 Prozent, darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. Zudem wissen zurzeit 33 Prozent der Befragten noch nicht sicher, wen oder ob sie wählen wollen.

Sachsen: Mehrheit spricht für Amtsinhaber Kretschmer aus

Neben der Fortsetzung der Regierung aus CDU, Grünen und SPD gäbe es damit auch eine knappe Mehrheit für ein Bündnis aus CDU und BSW. Reichen würde es auch für eine Koalition aus CDU und AfD, die von der CDU aber ausgeschlossen wurde.

Gewünschter Ministerpräsident und Regierungspräferenzen: 64 Prozent der Befragten sprechen sich nach dem neusten „ZDF-Politbarometer“ für Amtsinhaber Michael Kretschmer (CDU) aus. Für AfD-Spitzenkandidaten Jörg Urban sprechen sich im Vergleich lediglich 14 Prozent aus.

Ähnlich sieht es bei der Frage der Regierungsführung aus: Mit 60 Prozent wünschen sich die meisten Sachsen, dass nach der Landtagswahl erneut die CDU die Regierung führt. Nur 17 Prozent sind für eine von der AfD geführten Landesregierung und 10 Prozent sähen gern das BSW an der Regierungsspitze.

Eine Beteiligung der AfD an der Landesregierung würden 29 Prozent befürworten, 60 Prozent dagegen ablehnen. 36 Prozent fänden es gut, wenn das BSW an der nächsten Regierung beteiligt wäre, für nicht gut sprechen sich 35 Prozent aus.

In Thüringen liegt die AfD vor der CDU

In Thüringen käme die Linke, die vor fünf Jahren noch stärkste Partei war, nur noch auf 15 Prozent. Vorn läge jetzt laut ZDF-"Politbarometer Extra" die AfD mit 30 Prozent, gefolgt von der CDU, die mit 21 Prozent rechnen könnte und dem BSW, das auf 19 Prozent käme. Die SPD könnte 7 Prozent erreichen, die Grünen würden mit 3 Prozent den Einzug in den Landtag verpassen und für die anderen Parteien ergäben sich zusammen 5 Prozent, darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. 40 Prozent sind sich dagegen noch nicht sicher, wen und ob sie wählen wollen.

Knapp reichen würde es damit für eine Koalition aus CDU, BSW und SPD. Daneben hätten auch Bündnisse aus CDU, BSW und Linke sowie aus AfD und CDU oder AfD und BSW eine Mehrheit, diese wurden jedoch von jeweils beteiligten Parteien ausgeschlossen.

In Thüringen zeichnen sich deutliche Veränderungen ab

Auch wenn der jetzige Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) wenig Chancen hat, nach der Wahl im Amt zu bleiben, liegt er bei der Frage nach dem gewünschten Regierungschef sowohl bei der Gegenüberstellung mit Björn Höcke (AfD) als auch mit Mario Voigt (CDU) klar vorn. 69 Prozent der Thüringer präferieren erneut Ramelow und nur 18 Prozent Höcke. Im direkten Vergleich zu Herausforderer Voigt, für den sich 30 Prozent entscheiden, wollen 47 Prozent weiterhin Ramelow als Ministerpräsidenten. Könnten die Befragten zwischen Björn Höcke und Mario Voigt wählen, hätte Voigt (65 Prozent) einen deutlichen Vorsprung vor Höcke (16 Prozent).

Weniger klar als in Sachsen fällt hingegen die Präferenz für die führende Regierungspartei in Thüringen aus: Für 36 Prozent soll die CDU die nächste Regierung führen, 26 Prozent setzen auf die Linke, 14 Prozent sprechen sich für die AfD aus und 12 Prozent für das BSW.

Eine Beteiligung der AfD an der nächsten Landesregierung befürworten lediglich 25 Prozent, dagegen sprechen sich 63 Prozent aus. Eine Beteiligung des BSW befürworten dagegen fast die Hälfte der Befragten.

Die telefonische Umfrage wurden in der Zeit vom 5. bis zum 8. August 2024 unter 1.003 bzw. 1.015 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten in den beiden Bundesländern telefonisch und online erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die dortige wahlberechtigte Bevölkerung. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent gut +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent gut +/- zwei Prozentpunkte.