Zehntausende Griechen gedenken der Studentenrevolte vor 50 Jahren
In Griechenland haben zehntausende Menschen an die Niederschlagung einer Studentenrevolte gegen die Militärdiktatur vor 50 Jahren erinnert. Allein in der Hauptstadt Athen zogen nach Polizeiangaben am Freitag rund 25.000 Menschen zur Botschaft der USA, die seinerzeit die Obristenherrschaft (1967 bis 1974) unterstützt hatten. Bei der Niederschlagung der Revolte in der Technischen Universität, die den Sturz der Militärdiktatur im Sommer 1974 einleitete, gab es mindestens 24 Tote.
Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis erklärte, der Studentenaufstand habe Griechenland auf den "Weg zu einer offeneren und demokratischeren Gesellschaft" gebracht.
An der Spitze des jährlichen Gedenkmarsches wird traditionell die blutverschmierte griechische Fahne getragen, die in der Nacht des 17. November 1973 über dem Polytechnio wehte, als ein Panzer des Militärs das Eisengitter des Gebäudes durchbrach.
In diesem Jahr spielte auch der Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen eine große Rolle. Demonstranten hatten auch eine große palästinensische Flagge dabei und riefen "Freiheit für Palästina". Vor der US-Botschaft wurden Rauchbomben in den Farben der palästinensischen Flagge gezündet, wie im griechischen Fernsehen zu sehen war.
In Athen waren am Freitag rund 5000 Polizisten im Einsatz, in der Innenstadt war der Verkehr lahmgelegt. Weitere Proteste gab es unter anderem in der zweitgrößten Stadt Thessaloniki. Dort beteiligten sich rund 10.000 Menschen an einem Protestmarsch. Nach Polizeiangaben kam es dabei zu Zusammenstößen, als Demonstranten Brandsätze auf die Polizei warfen.
mid