Zeichen gegen Antisemitismus - „Nie wieder ist jetzt!“: Wie Sie auf der Demo am 6. Oktober ein Zeichen setzen können

Der 6. Oktober ist die Gelegenheit, gemeinsam zu zeigen, dass wir nicht tatenlos zusehen.<span class="copyright">www.muenchengegenantisemitismus.de</span>
Der 6. Oktober ist die Gelegenheit, gemeinsam zu zeigen, dass wir nicht tatenlos zusehen.www.muenchengegenantisemitismus.de

Am 6. Oktober 2024 wird München zum Schauplatz der größten Demonstration gegen Antisemitismus in Deutschland. Israel-Experte Guy Katz erklärt die Bedeutung dieses Ereignisses und lädt Sie zur aktiven Teilnahme ein.

6. Oktober: München setzt Zeichen gegen Antisemitismus

Am 6. Oktober 2024 wird München Schauplatz der größten Demonstration gegen Antisemitismus in Deutschland. Über 100 Organisationen haben bereits ihre Teilnahme bestätigt, darunter die bayerischen jüdischen Gemeinden, die mit Bussen aus ganz Bayern anreisen werden. Hochkarätige Redner wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, die Schauspielerin Uschi Glas und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, werden sprechen. Die Schirmherrschaft übernehmen Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter und Charlotte Knobloch. Doch trotz dieser breiten Unterstützung bleibt eine wichtige Frage offen: Wo bleibt die Stimme der breiten Masse?

Die Gefahr des Schweigens

„Am Ende werden wir uns nicht an die Worte unserer Feinde erinnern, sondern an das Schweigen unserer Freunde.“ – Dieses berühmte Zitat von Martin Luther King erinnert uns daran, wie gefährlich es ist, zu schweigen, wenn Ungerechtigkeit geschieht. Heute erleben wir eine besorgniserregende Verdoppelung antisemitischer Vorfälle in Deutschland. Viele Menschen haben Angst, ihre jüdische Identität öffentlich zu zeigen. Manche verstecken ihren Davidstern, andere entfernen ihre Namen von Türklingeln. Während städtische Betriebe uns großartig unterstützen, bleibt die Beteiligung großer Münchner Unternehmen und vieler Parteien enttäuschend gering.

Wo bleiben ihre Stimmen? Der 6. Oktober bietet uns allen die Gelegenheit, deutlich zu machen, dass Antisemitismus in unserer Gesellschaft keinen Platz hat – doch dazu müssen wir alle laut und sichtbar sein.

7. Oktober – Ein Jahr später und die Welt schweigt

Fast ein Jahr ist es her: Der 7. Oktober 2023 markierte eine Wende. Israel, ein Staat an der Frontlinie des Kampfes gegen islamistischen Extremismus, wurde brutal angegriffen. Hunderte Unschuldige wurden entführt, getötet und traumatisiert. Diese Taten sind nicht nur ein Angriff auf Israel, sondern auch auf die Werte der gesamten westlichen Welt. Israel ist die Frontlinie des Westens in diesem Kampf gegen Islamismus, der in Europa gerade erst ansatzweise sichtbar wird. Während Israel täglich um seine Existenz kämpft, wächst die Gefahr, dass dieser Konflikt in Europa auf bedenkliche Weise missverstanden und vermischt wird.

Klare Differenzierung: Kritik ja, Antisemitismus nein

Es ist entscheidend, dass wir klar differenzieren: Kritik an der Politik einer Regierung darf niemals das Existenzrecht eines demokratischen Staates infrage stellen. Doch gerade in den vergangenen Monaten wurde diese Unterscheidung immer wieder verwischt. In Europa sehen wir zunehmend, wie Antisemitismus sich hinter angeblicher Israel-Kritik versteckt. Das dürfen wir nicht hinnehmen. Es darf keine Verbindung zwischen der Politik Israels und den Rechten der jüdischen Gemeinschaften in Europa gezogen werden.

Zwei klare Ziele der Demonstration: Solidarität und Freiheit

Unsere Demonstration am 6. Oktober verfolgt zwei zentrale Ziele:

  1. Die Bekämpfung des Antisemitismus: Wir fordern bedingungslose Solidarität mit den jüdischen Bürgerinnen und Bürgern Deutschlands und eine klare Ablehnung jeglicher Form von Antisemitismus. Es ist unerlässlich, dass wir als Gesellschaft geschlossen und entschlossen gegen diese Form des Hasses auftreten.

  2. Die Befreiung aller Geiseln: Vor fast einem Jahr, am 7. Oktober 2023, wurden Hunderte unschuldiger Menschen von der Hamas brutal aus Israel und anderen Ländern verschleppt und nach Gaza entführt. Viele von ihnen – darunter Männer, Frauen, Kinder, alte Menschen und sogar Menschen mit Behinderungen – werden immer noch gefangen gehalten. Darunter befinden sich nicht nur israelische Bürger, sondern auch Ausländer, die unschuldig in diese Tragödie hineingezogen wurden. Diese Geiseln sind seit fast einem Jahr in den Händen der Hamas, und die Welt hat weitgehend geschwiegen. Es ist an der Zeit, ihre Freiheit zu fordern und nicht mehr wegzusehen. Die Situation dieser Menschen symbolisiert den grausamen und unmenschlichen Charakter extremistischer Kräfte, die Israel täglich bekämpft.

 

Ein Marsch durch München – Zeichen setzen an historischen Orten

Nach einigen wenigen Reden auf dem Odeonsplatz wird die Demonstration in einen Marsch durch München übergehen. Wir werden an historischen Orten vorbeigehen, darunter auch an Orten, die vom letzten versuchten Terroranschlag betroffen waren. Der Marsch dient als kraftvolles Zeichen der Solidarität und des Gedenkens, aber auch der Sichtbarkeit – wir wollen zeigen, dass wir Antisemitismus und Hass nicht hinnehmen. Gerade an diesen Orten, die für so viel Leid stehen, ist es umso wichtiger, dass wir als Gesellschaft vereint und sichtbar gegen das Vergessen und gegen die Wiederholung von Ungerechtigkeiten auftreten.

München gegen Antisemitismus: Nie wieder ist jetzt!

Die Demonstration steht unter dem Motto “München gegen Antisemitismus – Nie wieder ist jetzt!” und dies ist mehr als nur ein Slogan. Die Veranstalter, darunter auch ich, Guy Katz, haben diese Veranstaltung in den letzten Monaten ohne institutionelle Unterstützung oder finanzielle Mittel organisiert. Alles, was es braucht, ist ein Herz und ein Laptop. Woche für Woche haben wir mit vielen engagierten Helfern gegen die wachsende Ungerechtigkeit protestiert, und am 6. Oktober wollen wir gemeinsam mit Tausenden von Menschen ein starkes Zeichen setzen.

Friedlicher Protest für ein Deutschland ohne Hass

Diese Demonstration soll friedlich verlaufen, als Zeichen des Gedenkens und der Solidarität. Wir wollen damit zeigen, dass wir alle vereint sind im Kampf gegen Hass und Intoleranz. Gerade in Zeiten wie diesen ist es wichtiger denn je, dass wir respektvoll miteinander umgehen und unsere Stimme erheben.

Ein Zeichen setzen: Nie wieder ist jetzt!

Es ist leicht, Antisemitismus als Problem anderer zu sehen, als etwas, das man aus der Ferne beobachtet. Doch die Wahrheit ist, dass es uns alle betrifft. Der 6. Oktober ist die Gelegenheit, gemeinsam zu zeigen, dass wir nicht tatenlos zusehen. Dass wir nicht schweigen. Dass wir uns nicht verstecken. Jeder, der kommt, trägt dazu bei, dass die Stimme der Solidarität und Menschlichkeit lauter ist als die des Hasses.

Jede Stimme zählt. Jedes Gesicht in der Menge macht einen Unterschied. Lassen Sie uns am 6. Oktober die Straßen von München füllen und gemeinsam ein starkes Zeichen setzen: Nie wieder ist jetzt – Never Again is Now!

Details zur Demonstration

  • Datum: 6. Oktober 2024

  • Ort: Odeonsplatz, München

  • Beginn: 15:00 Uhr

  • Programm: Reden, Marsch durch die Stadt, Lieder, Schweigeminuten, Gedenkveranstaltung

  • Weitere Informationen: www.muenchengegenantisemitismus.de

Setzen Sie ein Zeichen und seien Sie dabei – für ein Deutschland ohne Antisemitismus und für die Freiheit aller Geiseln.

Professor Guy Katz<span class="copyright">Professor Guy Katz</span>
Professor Guy KatzProfessor Guy Katz

 

Guy Katz ist Professor für Internationales Management. Gemeinsam mit seiner Mitorganisatorin Jil Meiteles führt er seit einem Jahr wöchentliche Proteste für die Befreiung der Geiseln und gegen den wachsenden Antisemitismus in Deutschland an.

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