Zellen haben echte Superkräfte - Zombiezellen vermeiden: Neurophysiologe sagt, wie Sie das Altern verlangsamen
Wussten Sie, dass wir aus etwa 75 Billionen Zellen bestehen? Diese winzigen Bausteine des Lebens halten uns fit und gesund – zumindest so lange, wie sie es können. Denn auch sie kommen irgendwann in die Jahre. Neurophysiologe Gerd Wirtz nennt einfache Tipps, wie Sie Ihre Zellen fit halten.
Jede unserer Zellen ist wie eine kleine Fabrik, die rund um die Uhr arbeitet. Sie sorgt dafür, dass unser Körper Energie bekommt, sich regeneriert und alles reibungslos funktioniert. Leider wird diese Fabrik mit der Zeit etwas ineffizienter – das merken wir beispielsweise daran, dass die Haut nicht mehr ganz so straff ist oder die Muskeln ein bisschen mehr Anlauf brauchen.
Das Gute ist: Wir können etwas tun, um unseren Zellen unter die Arme zu greifen und sie bei ihrer wichtigen Arbeit zu unterstützen.
Was Zellen alles können
Unsere Zellen haben drei echte Superkräfte:
1. Selbsterneuerung: Zellen können sich selbst erneuern. Sie ersetzen so beschädigte oder abgestorbene Zellen und sorgen damit für einen reibungslosen Ablauf aller Vorgänge im Körper. Besonders wichtig sind dabei die sogenannten Stammzellen. Die können sich in fast jede andere Zelle verwandeln und so aushelfen, wenn irgendwo Mangel herrscht.
Aber Achtung: Je älter wir werden, desto langsamer arbeitet dieser Prozess. Das Ergebnis: Zombiezellen. Diese befinden sich in einem Zustand zwischen Aktivität und Zelltod und haben weitreichende Auswirkungen auf unseren Körper und den Alterungsprozess.
2. Energieerzeugung: Die Mitochondrien, auch „Kraftwerke“ der Zelle genannt, sorgen dafür, dass wir genug Energie haben – sei es fürs Denken, Laufen oder für die Verdauung. Wenn die Mitochondrien in die Jahre kommen, fühlen wir uns schneller müde und schlapp.
3. Müllentsorgung: Genau wie unser Haushalt, produzieren auch unsere Zellen Abfallstoffe, die regelmäßig entsorgt werden müssen. Läuft das nicht rund, können diese Abfälle unsere Zellen belasten – und das kann krank machen.
Wie merke ich, dass meine Zellen müde werden?
Leider ist es schwer zu erkennen, wann es unseren Zellen nicht mehr so gut geht. Anders als bei einem Schnupfen gibt es keine offensichtlichen Warnsignale. Die Zellgesundheit schwindet schleichend, oft unbemerkt über viele Jahre. Umso wichtiger ist es, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, damit es gar nicht erst so weit kommt.
So bleiben Ihre Zellen fit
Es gibt ein paar einfache Dinge, die Sie tun können, um Ihre Zellen in Topform zu halten:
Bewegung: Egal, ob Spaziergang, Radfahren oder Yoga – regelmäßige Bewegung hilft den Zellen, sich zu erneuern und sorgt für frische Energie.
Fasten: Intervallfasten, also zum Beispiel 16 Stunden fasten und in 8 Stunden essen, hilft den Zellen, sich zu reinigen und sich selbst zu erneuern. Dieser Vorgang des zellulären Reinigungsprozesses nennt sich Autophagie und ist wichtig für unsere Langlebigkeit.
Ernährung: Eine bunte Mischung aus Obst, Gemüse und gesunden Fetten (z. B. aus Nüssen oder Fisch) versorgt Ihre Zellen mit allem, was sie brauchen, um gesund zu bleiben. Dazu gibt es bestimmte Wirkstoffe wie Spermidin, ein in Nahrungsmitteln wie Weizenkeimen und reifem Käse vorkommendes Molekül, welches die Autophagie fördert.
Schlaf: Guter Schlaf ist das A und O. Denn während wir schlafen, laufen die „Wartungsarbeiten“ in unseren Zellen auf Hochtouren.
Die Zellen der Zukunft
Die Forschung bleibt nicht stehen, wenn es um unsere Zellen geht. Wissenschaftler arbeiten daran, Zellen digital zu simulieren, um Krankheiten besser zu verstehen und zu behandeln. Klingt nach Science-Fiction? Vielleicht, aber in ein paar Jahren könnte das Realität sein und unser Verständnis von Gesundheit revolutionieren.
Fazit
Gesunde Zellen sind das A und O für einen fitten Körper und Geist. Auch wenn wir den Alterungsprozess nicht stoppen können, haben wir doch eine Menge Möglichkeiten, um unsere Zellen auf Trab zu halten. Bewegung, gute Ernährung und ausreichend Schlaf – so einfach kann Zellgesundheit sein!