Zeugenaufruf veröffentlicht - Explosion in Kölner Innenstadt: Polizei fahndet mit Fotos nach Tatverdächtigem
Nach der schweren Explosion an einer Diskothek am Hohenzollernring 16 in Köln sucht die Polizei mit Hochdruck nach einem Tatverdächtigen. Jetzt hat sie einen Zeugenaufruf mit Fotos veröffentlicht.
Am frühen Morgen des 16. September gegen 05.48 Uhr ereignete sich eine schwere Explosion am Hohenzollernring 16 in der Kölner Innenstadt. Laut einer Pressemitteilung der Polizei Köln entstand durch die Detonation erheblicher Schaden im Eingangsbereich eines Gebäudes, das unmittelbar an die Diskothek „Vanity“ grenzt. Eine vor Ort befindliche Reinigungskraft wurde am Trommelfell verletzt und musste ambulant behandelt werden. Um den Verdächtigen dingfest zu machen, zählt die Polizei auf Hinweise aus der Bevölkerung.
Videos zeigen Verdächtigen bei der Tat
Der Gesuchte war laut der Mitteilung direkt nach der Explosion weggelaufen und konnte durch Videoaufnahmen sowohl bei der Annäherung als auch bei seiner Flucht vom Tatort identifiziert werden. Ein Überwachungsvideo im Eingangsbereich zeigt einen Mann mit Kapuzenpulli, wie er eine Tasche oder Tüte ablegt.
Kurz darauf kommt es zur Detonation. Laut der Polizei hat der Mann eine blaue Einkaufstüte, in der sich offenbar ein Brandbeschleuniger befand, vor der Fensterscheibe des Clubs abgestellt und angezündet. Das Kriminalkommissariat 15 bittet Zeugen, sich unter der 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de zu melden.
Eigentümer des Gebäudes spricht von „Terror in Köln“
Ermittlerkreise gehen bisher davon aus, dass dieser Fall nicht auf Aktivitäten der berüchtigten Mocro-Mafia schließen lässt . Diese Behauptung wird gestützt, weil die Machart des verwendeten Sprengsatzes anders ist als bei ähnlichen Anschlägen des niederländischen Drogennetzwerkes. Daher wird der Fall nicht durch die speziell eingesetzte Kommission Sattla (arabischer Name für Marihuana), sondern durch das Kommissariat 15 betreut.
Ein Anwohner berichtete, dass er von einem lauten Knall geweckt wurde und anschließend ein Feuer im Eingangsbereich sah. Er alarmierte sofort die Feuerwehr. Nach dem Knall seien mehrere Personen weggelaufen. Der Eigentümer des beschädigten Gebäudes sprach gegenüber der „Bild“ von „Terror in Köln“. Er schätzt den Schaden auf 100.000 Euro. „Da hat jemand einen Sprengsatz gezündet, obwohl er gesehen haben muss, dass sich da Menschen aufhalten“, sagte er.