„Zielscheibe amerikanischer Behörden“ - Russland warnt seine Bürger vor Reisen in den Westen

Der russische Präsident Wladimir Putin<span class="copyright">Ramil Sitdikov/Pool Sputnik Kremlin/AP</span>
Der russische Präsident Wladimir PutinRamil Sitdikov/Pool Sputnik Kremlin/AP

Russland hat seine Bürger davor gewarnt, in die USA, Kanada und die meisten EU-Länder zu reisen. Moskau wirft Washington vor, seine Bürger zur Zielscheibe US-amerikanischer Behörden zu machen. Beide Länder beschuldigen sich immer wieder, ihre Bürger unrechtmäßig zu inhaftieren.

Russland hat seine Bürger davor gewarnt, in die USA, Kanada und die meisten EU-Länder zu reisen. „Angesichts der zunehmenden Konfrontation in den russisch-amerikanischen Beziehungen, die wegen Washington kurz vor dem Abbruch stehen, sind Reisen in die USA, ob privat oder beruflich, mit ernsten Risiken verbunden“, erklärte Marija Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums. „Wir empfehlen, während der Feiertage weiterhin von Reisen in die USA und ihre Satellitenstaaten abzusehen, darunter Kanada und - mit wenigen Ausnahmen - die Länder der EU“, so Sacharowa laut „Reuters“. Die Beziehungen zwischen Moskau und Washington haben sich in den letzten Jahren immer weiter verschlechtert.

Russen und US-Amerikaner sind in beiden Staaten inhaftiert

Russland und die USA beschuldigen sich gegenseitig, ihre Bürger unrechtmäßig zu inhaftieren und Diplomaten zu schikanieren. Mehrere Russen sind in den USA inhaftiert, während dutzende US-Bürger in Russland im Gefängnis sitzen. Anfang August kam es zum größten Gefangenaustausch seit Ende des kalten Krieges. „Unsere Bürger sind zur Zielscheibe amerikanischer Behörden und Sicherheitsdienste geworden“, so Sacharowa. Der stellvertretende russische Außenminister Sergei Rjabkow erklärte laut „Reuters“, dass Moskau einen weiteren Gefangenenaustausch in Erwägung ziehe.

Kreml wirft Biden-Regierung Verschlechterung der Beziehungen vor

Der Kreml wirft der aktuellen US-Regierung unter Joe Biden vor, die Spannungen mit Russland vor dem Amtsantritt Donald Trumps verschärfen zu wollen. „Es ist offensichtlich, dass die Regierung diesen Kurs verfolgen wird“, so Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Die USA und ihre westlichen Verbündeten haben die Ukraine bisher mit Hunderten von Milliarden Dollar an Waffen und Hilfsgütern unterstützt. Moskau behauptet, der Westen nutze die Ukraine, um einen Stellvertreterkrieg zu führen, der darauf abzielt, Russland zu schwächen und letztendlich zu zerstören.