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Zu Ehren seines Gottes: Indischer Mönch reckt seit über zehn Jahren Arm in die Luft

Seit mehr als einem Jahrzehnt hält ein indischer Mönch, der zu den ultrareligiösen Sadhus gehört, seinen Arm in die Luft gereckt. Er will damit seinem Gott Shiva huldigen.

Shiva  ist einer der Hauptgötter des Hinduismus
Zu Ehren Shivas reckt ein indischer Mönch seit über zehn Jahren seinen rechten Arm in die Luft. (Symbolbild: gettyimages)

Ein indischer Gläubiger hält angeblich seinen Arm seit mehr als einem Jahrzehnt nach oben gereckt. Er will damit seiner Gottheit huldigen.

Er denkt nicht über die Zukunft nach

Mahant Radheypuri Juna Akhara, so heißt der Mann aus der Millionenstadt Prayagraj im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh, hält seit über einem Jahrzehnt seine rechte Hand in die Luft gereckt. Laut einem Interview, das auf Twitter kursiert, will er damit einerseits seinen Glauben zeigen und umgekehrt auch von seiner Gottheit wahrgenommen werden.

Das rund einminütige Video zeigt den Mann in einer Art Zelt im Schneidersitz auf einem Teppich sitzend. Er trägt Ketten um den Hals und ein Tuch um die Hüfte, sonst ist er nackt. Er befindet sich in einer Interviewsituation mit einem US-Amerikaner. Anwesend ist auch ein Übersetzer. Zuerst wird der Mönch gefragt, wie lange er vorhabe, seinen Arm erhoben zu lassen. Der Übersetzer erklärt: "Das hat er noch nicht entschieden. Aber er könnte das sein ganzes Leben lang machen." Allerdings denke er nicht über die Zukunft nach, sondern lebe in der Gegenwart.

Das würde auch seine Zeitangabe mit den zehn Jahren erklären. Denn online finden sich Berichte über den Mönch, die rund vier Jahre alt sind und in denen er seine Glaubensbekundung bereits mit einem Jahrzehnt bemisst.

Weiter wird der Mönch gefragt, ob der Arm beim Schlafen Probleme bereite. Er schüttelt aber nur den Kopf. Und ob er nach zehn Jahren überhaupt noch ein Gefühl in dem Arm habe? Nein, nichts mehr. Dann bewegt er kurz seinen linken Arm. Was wohl so viel bedeuten soll, dass ihm dieser im Alltag ausreiche.

Von allem Weltlichen losgesagt

Mahant Radheypuri Juna Akhara gehört zu den Sadhus. Laut "Deutschlandfunk" handelt es sich dabei um ultrareligiöse Anhänger des Gottes Shiva. Sie haben sich "von allem Weltlichen losgesagt", leben in Armut und Wanderschaft und essen, was sie am Wegesrand finden.

Oft, so heißt es in dem Beitrag von 2019, seien Sadhus von Kopf bis Fuß in Asche eingerieben und ohne Bekleidung. Man erkenne sie an drei horizontalen Streifen auf der Stirn. Doch nicht alle Sadhus sind einfach nur gläubig. "Deutschlandfunk" hat dazu den australischen Religionswissenschaftler John Powers befragt. Der sagt: "Einige dieser Asketen sind nichts anderes als gewiefte Bettler. Sie machen sich den Umstand zunutze, dass Hindus, die einen Asketen durch eine Spende unterstützen, religiöses Verdienst erwerben."

Nicht der erste Sadhu, der das macht

Den Arm in die Luft recken und ihn dort jahrelang halten – das hat schon einmal ein Vertreter der Sadhus getan. Vor rund zehn Jahren gingen Berichte über Amar Bharati um die Welt. Der hatte seinen Arm damals angeblich schon für 38 Jahre in die Höhe gereckt. Der Fotograf Che Kothari hatte ihn damals fotografiert. Auf dem ikonischen Bild sieht der rechte Arm des Mönchs tatsächlich extrem dürr und ausgemergelt aus.

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