Zu schade zum Wegschütten: Was man mit Kartoffelwasser alles machen kann
Nach dem Kartoffelkochen schütten die meisten Menschen das Kochwasser in den Abfluss. Aber das ist ein Fehler. Denn im Kartoffelwasser steckt eine Menge Potenzial für Garten, Haushalt und Beauty.
Kartoffeln sind ein vielseitiges Lebensmittel und lassen sich zu tausenden Beilagen und Hauptgerichten verwandeln. Egal ob als Gratin, frittiert, im Ofen gebacken, als Salat, gestampft oder zu Gnocchi verarbeitet – die Knolle kann was. Und das Beste ist: für die meisten Rezepte muss man die Kartoffel vorher kochen. Denn mit der trüben Flüssigkeit, die dabei am Ende übrigbleibt, hat man Nebenbei ein echtes Wundermittel für den Haushalt kreiert.
Kartoffeln vor dem Kochen schälen!
Wichtig für die Wiederverwendung des Kartoffelwassers ist vor allem, dass man die Knollen vorher schält. Denn in der Schale bilden sie Solanin, ein Glykoalkaloid, das beim Menschen leicht giftig wirkt. Das sollte beim Kochen nicht im Wasser landen.
Auch mit dem Salz sollte man für die meisten späteren Anwendungen sparsam umgehen. Ungekochte Kartoffeln schälen geht ja aber ohnehin viel besser von der Hand, als sie in kleinen Fetzen von der heißen Knolle zu zupfen.
Kartoffelwasser: Dünger und Insektizid im Garten
Wer seine Pflanzen im Zimmer oder im Garten mit Kartoffelwasser gießt, tut ihnen definitiv einen Gefallen. Die trübe Brühe enthält nämlich eine Menge Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen und Phosphor. Damit wirkt sie als ganz natürlicher Dünger. Selbstverständlich muss das Wasser abgekühlt sein, wenn man es auf die Pflanzen gießt. In eine Sprühflasche gefüllt, lassen sich sogar Blattläuse damit bekämpfen.
Kartoffelwasser beim Kochen und Backen
Man muss aber die Küche gar nicht verlassen, um das Kartoffelwasser erfolgreich wiederverwenden zu können. Denn durch den hohen Stärkegehalt wird die Flüssigkeit im Handumdrehen zum hausgemachten Saucenbinder. In jeder Art von Suppe, Sauce oder Eintopf sorgt ein kräftiger Schuss für eine schön sämige Konsistenz. Zudem kommen kostbare Mineralstoffe in die Nahrung, die sich positiv auf den Körper auswirken.
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Auch für verschiedene Teige kann man das im Rezept angegebene Wasser mit Kartoffelwasser ersetzen. Das bindet die Mischung noch besser und sogar Hefeteige gelingen mit dem Stärke-Kick besonders gut.
Auch als Kosmetik großartig: Kartoffelwasser
Die reichhaltige Flüssigkeit voll Stärke und Mineralstoffen entfaltet auch bei der äußerlichen Anwendung am Körper echte Wunderkräfte.
So kann das Kartoffelwasser zum Beispiel gegen trockene Haut helfen, sowie stark beanspruchte Stellen kühlen und lindern. Raue Hände werden in einem Kartoffelbad wieder weich, Umschläge oder bloßes Auftragen auf die Haut, führen anhaltende Feuchtigkeit zu und lassen den Juckreiz abklingen.
Mit einem Wattepad lässt sich das Kartoffelwasser auch als Reinigungstinktur für das Gesicht anwenden. Die Stärke schrubbt Verschmutzungen ab, während die Mineralstoffe in die Haut eindringen und sie versorgen.
Auch in die Haare einmassiert sorgt Kartoffelwasser nach dem gründlichen Ausspülen für Festigkeit und Glanz. Außerdem lindert es auch hier juckende Kopfhaut und Schuppenbildung.
Für echten Glanz: Putzen mit Kartoffelwasser
Sogar Putzen kann man mit Kartoffelwasser ganz ausgezeichnet. Denn die Stärke ist ein echter Fettlöser. So lassen sich glatte Oberflächen und sogar Glas oder Spiegel mit dem angeblichen Abfallprodukt wieder zum Strahlen bringen. Nachspülen mit klarem Wasser ist allerdings notwendig, um Stärkereste zu entfernen.
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Apropos: Auch hartnäckige Flecken auf Kleidung kann man vor dem Waschen mit Kartoffelwasser behandeln. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie wieder verschwinden.
Selbst verkrustetes Geschirr kriegt das Wundermittel wieder sauber.
Beim nächsten Mal Kartoffelkochen also: unbedingt das Wasser aufheben!
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