Zu viel Hetze: “Fridays for Hubraum”-Facebook-Gruppe stillgelegt

Eine Facebook-Gruppe mit dem vielsagenden Namen “Fridays for Hubraum”, die innerhalb kurzer Zeit großen Zulauf bekommen hat, ist vorläufig archiviert worden, weil darin zu viel Hetze betrieben wurde.

16-year-old Swedish Climate activist Greta Thunberg speaks at the 2019 United Nations Climate Action Summit at U.N. headquarters in New York City, New York, U.S., September 23, 2019. REUTERS/Carlo Allegri
In einer deutschen Facebook-Gruppe ist Greta Thunberg mit Morddrohungen bedacht worden. (Bild: Reuters)

Der Name ist Programm: Auf “Fridays for Hubraum” klagten Nutzer ihr Leid über die aktuelle Klimapolitik- und Diskussionen. Viele fühlen sich von der Politik missverstanden und ärgern sich darüber, dass ihre individuelle Freiheit womöglich beschnitten wird.

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“Wir können in Deutschland nicht auf Kosten von tausenden Arbeitsplätzen die Welt retten”, ist in der Gruppen-Beschreibung zu lesen. Die Gruppe wuchs in kurzer Zeit massiv, innerhalb weniger Tage hatte sie knapp 400.000 Mitglieder.

Administratoren sprechen von “rechter Hetze”

Jetzt ist aber erst einmal Schluss damit. Die Gruppen-Administratoren sorgten dafür, dass keine neuen Nachrichten gepostet oder neue Mitglieder eingeladen werden können. Der Grund: zu viel Hetze – und der Verdacht, dass sich unter die Mitglieder auch Rechtspopulisten und Verschwörungstheoretiker gemischt haben könnten.

“So geht das nicht”, schrieben sie in einer Online-Mitteilung, in der sie “rechte Hetze” und “rechtes Gedankengut” anprangerten. Sogar von Morddrohungen ist die Rede. Die Administratoren kündigten an, ab jetzt alle Anfragen und Postings zu kontrollieren. Erst dann werde die Gruppe wieder öffentlich.

Sogar Morddrohungen sind zu lesen

Zu tun dürften sie da allerhand haben. Einige der Gruppen-Mitglieder leugnen vehement den Klimawandel und riefen sogar zum Mord an Greta Thunberg auf. Sie wünschten der 16-jährigen schwedischen Klima-Aktivistin, dass sie “vor ein fahrendes E-Auto” laufe. “Kanalisiert eure Wut doch bitte nicht auf ein 16 Jahre altes Mädchen, was soll sowas?” schrieben die Administratoren. Die AfD-Fraktion Sachsen findet die “Protestbewegung” gut:

Einige Gruppen-Mitglieder teilen die Vorgehensweise der Admins. “Benehmt euch alle wie erwachsene Leute”, schrieb ein Mitglied. Andere wiederum (“Lasst euch doch nicht einschüchtern, nur weil diese antideutsche, linksradikale Seite so einen Hetzartikel gegen euch geschrieben hat”) machen deutlich, dass noch einiges aufgearbeitet werden muss.

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Ausgemerzt ist das Problem durch die Stilllegung der Gruppe keinesfalls: In der Zwischenzeit haben sich bereits Untergruppen mit dem Namen “Fridays for Hubraum Deutschland” oder “Fridays for Hubraum Austria” gebildet.

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