Zuckerkrankheit - Am 14. November ist Weltdiabetestag
Jedes Jahr im November versucht die Weltgesundheitsorganisation (WHO), den Fokus der Öffentlichkeit auf die Gefahren von Diabetes zu lenken. Die sogenannte Zuckerkrankheit ist auch in Deutschland längst zur Volkskrankheit geworden.
Es gibt Krankheiten, die betreffen mehrere Hundert Millionen Menschen weltweit - und trotzdem sprechen wir kaum darüber. Eine dieser Krankheiten ist Diabetes. Auch in Deutschland sind zahlreiche Menschen von der Zuckerkrankheit betroffen. Um die Öffentlichkeit auf die Erkrankung und die mit ihr verbundenen Leiden aufmerksam zu machen, wird daher jedes Jahr im November der Weltdiabetestag begangen.
Darum ist der Weltdiabetestag immer am 14. November
Der Weltdiabetestag findet jedes Jahr am 14. November statt, um das Bewusstsein für Diabetes mellitus weltweit zu erhöhen und die Prävention, Diagnose und Behandlung dieser chronischen Krankheit zu fördern. Ein zentraler Grund für die Wahl dieses Datums ist das Gedenken an den Geburtstag von Sir Frederick Banting. Frederick Banting war ein kanadischer Mediziner, der gemeinsam mit Charles Best im Jahr 1921 das Insulin entdeckte. Insulin ist ein lebenswichtiger Wirkstoff für die Behandlung von Diabetes, insbesondere für Typ-1-Diabetes, der ohne Insulintherapie nicht überlebensfähig ist.
Die Entdeckung des Insulins stellte einen bedeutenden Durchbruch in der Medizin dar und veränderte das Leben von Millionen von Menschen, die an Diabetes leiden. Vor der Entdeckung von Insulin führte Diabetes oft zu schweren gesundheitlichen Komplikationen und einer stark verkürzten Lebensdauer. Dank Bantings und Bests bahnbrechender Forschung können Menschen mit Diabetes heute ein weitgehend normales und erfülltes Leben führen. Doch sie bleiben auf medizinische Unterstützung angewiesen.
Weltdiabetestag 2024: Das ist das Programm am 14. November
In Deutschland finden am Weltdiabetestag viele Info-Veranstaltungen rund um das Thema Diabetes statt. Auch in den Tagen vor bzw. nach dem Weltdiabetestag werden solche Veranstaltungen durchgeführt. Das Programm umfasst dabei je nach Stadt unterschiedliche Aktivitäten und Workshops. Zu den häufigsten Programmpunkten gehören:
Informationsstände und Gesundheitschecks: In vielen Städten werden Informationsstände eingerichtet, an denen Interessierte sich über Diabetes informieren können. Medizinisches Fachpersonal bietet kostenlose Gesundheitschecks an, einschließlich Blutzuckermessungen, Blutdruckkontrollen und Beratungen zur Risikoeinschätzung.
Vorträge und Workshops: Medizinische Experten, Ernährungsberater und Fitness-Coaches halten Vorträge und leiten Workshops zu verschiedenen Themen rund um Diabetes. Dazu gehören Vorträge über Ernährungstipps, die Bedeutung von Bewegung, das Management von Diabetes im Alltag oder die neuesten Forschungsergebnisse. Dazu zählte im vergangenen Jahr etwa die Diabetes-Früherkennung durch Stimmtests .
Online-Seminare und Webinare: Für jene, die nicht persönlich teilnehmen können, werden zahlreiche Online-Seminare und Webinare angeboten. Diese digitalen Veranstaltungen ermöglichen es, wichtige Informationen und wertvolle Ratschläge von Experten weltweit zu erhalten.
Aufklärungs- und Sensibilisierungskampagnen: Öffentliche Kampagnen in den sozialen Medien und lokale Veranstaltungen sollen das Bewusstsein für Diabetes schärfen. Diese Kampagnen beinhalten oft Erfahrungsberichte von Betroffenen, Informationsvideos und interaktive Online-Aktivitäten.
Sport- und Bewegungsaktivitäten: In vielen Gemeinden werden Sportveranstaltungen wie Volksläufe, Fahrradtouren oder Fitnesskurse organisiert, um die Bedeutung von körperlicher Aktivität im Umgang mit Diabetes hervorzuheben.
Beleuchtung von Wahrzeichen: In vielen Städten weltweit werden bedeutende Gebäude und Wahrzeichen in Blau, der Farbe des Diabetesbewusstseins, beleuchtet, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf den Weltdiabetestag zu lenken.
Schulungen und Fortbildungen für Gesundheitsberufe: Krankenhäuser und Kliniken bieten spezielle Schulungen und Fortbildungen für medizinisches Personal an, um ihnen aktuelles Wissen über Diabetesmanagement und innovative Behandlungsmethoden zu vermitteln.
Community-Treffen und Selbsthilfegruppen: Lokale Selbsthilfegruppen und Diabetiker-Communities organisieren Treffen, bei denen Betroffene und ihre Familienangehörigen Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig unterstützen können.
Volkskrankheit Diabetes: Das macht die Krankheit so gefährlich
Diabetes mellitus, umgangssprachlich oft einfach als Diabetes bezeichnet, ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der der Körper nicht in der Lage ist, den Blutzuckerspiegel richtig zu regulieren. Dies kann entweder durch eine unzureichende Produktion des Hormons Insulin ( Typ-1-Diabetes ) oder durch eine Insulinresistenz, bei der das Insulin nicht effektiv genutzt werden kann (Typ-2-Diabetes), verursacht werden. Es gibt aber auch andere Formen von Diabetes, wie den Schwangerschaftsdiabetes, der während der Schwangerschaft auftritt.
Diabetes hat sich zu einer der häufigsten chronischen Krankheiten weltweit entwickelt und betrifft Millionen von Menschen. Die Krankheit ist nicht nur in den westlichen Industrieländern, sondern auch in Entwicklungsländern auf dem Vormarsch. Ein wesentlicher Grund für die Zunahme von Diabetes, insbesondere Typ-2-Diabetes, sind veränderte Lebensstilfaktoren wie ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht. Besonders im reichen Deutschland hat das dazu geführt, dass Diabetes zur neuen Volkskrankheit wurde .
Die gesundheitlichen Auswirkungen von Diabetes sind erheblich und können eine Vielzahl von Komplikationen mit sich bringen, darunter Nierenschäden, Neuropathie, Augenleiden oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.