Zufall oder Absicht: Warum ist Vatertag immer an Christi Himmelfahrt?

Jedes Jahr an Christ Himmelfahrt feiern Deutschlands Männer ihre Väter und sich selbst. Doch warum eigentlich fallen die beiden Feiertage Vatertag und Christi Himmelfahrt eigentlich zusammen?

Ursprünglich stammt der Brauch des Vatertags aus den USA. Dort hatte im Jahr 1909 eine Frau namens Sonora Smart Dodd die Idee eines „Father’s Day“, um ihren Vater – ein Veteran aus dem Bürgerkrieg – zu ehren. Bald machte dieser Vorschlag die Runde und weitete sich schließlich über die Jahrzehnte zu einem nationalen Ehrentag aus. Seit 1974 ist der Vatertag in den USA ein offizieller Feiertag und wird jedes Jahr am dritten Sonntag im Juni begangen.

In Deutschland hingegen ist der Vatertag nach wie vor ein eher halboffizielles Ereignis. Denn Feiertag ist in Deutschland an jenem Tag nur deshalb, weil gleichzeitig Christi Himmelfahrt gefeiert wird. Im Christentum steht jener Tag für die Rückkehr Jesu Christi in den Himmel. Da dieser Tag immer 40 Tage nach dem Ostersonntag stattfindet, fällt Christi Himmelfahrt somit immer auf einen Donnerstag.

Seit dem Jahr 1934 ist Christi Himmelfahrt in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag. Warum aber fällt Vatertag nun ausgerechnet auf diesen christlichen Feiertag? Der Überlieferung zufolge wurde Christi Himmelfahrt schon im Mittelalter als „Vatertag“ bezeichnet, immerhin kehrt Jesus zu seinem Vater ins Himmelreich zurück.

Im Mittelalter waren an diesem Tag Bittprozessionen üblich, bei denen man durch Felder und Wiesen marschierte, um für eine gute Ernte zu beten. Auch heute noch wandern viele Väter an diesem Tag durch die Natur – allerdings nicht mehr, um für einen guten Ertrag zu flehen, sondern um bei Bier und gegrilltem Fleisch ein wenig Spaß miteinander zu haben.