Zukunfts-Zoff: Darüber streiten Formel-1-Bosse und Teams

In der Formel 1 stehen die Zeichen auf Sturm. Im Jahr 2020 läuft der Grundlagenvertrag, den der ehemalige Formel-1-Boss Bernie Ecclestone ausgehandelt hat, aus.

Doch bereits jetzt gibt es Ärger über die Ausrichtung ab der Saison 2021. Die Formel-1-Bosse wollen eine Formel 1, in der jedes Team Siegchancen hat. Denn seit 2013 gewannen Mercedes, Ferrari und Red Bull alle Rennen. Es herrscht Langeweile. In dieser Woche wollen sich Teams und Veranstalter zu weiteren Verhandlungen treffen.

Formel-1-Bosse wollen Budget-Obergrenze

Dem Veranstalter Liberty Media schwebt eine Budget-Obergrenze von 158 Mio Euro pro Team vor. Formel-1-Sportchef Ross Brawn: "Alle müssen eine Chance haben. Wir brauchen ein Leicester City in der Formel 1."

Der Außenseiter gewann 2016 die englische Premier League.

Erreichen wollen die Bosse dieses mit einer simpleren Aerodynamik mit strengeren Vorgaben für alle Teams. So sollen alle Autos einheitliche Teile haben.

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Doch hier regt sich der Widerstand der Teams. Zwar würden diese eine Budget-Obergrenze akzeptieren, einheitliche Autos lehnen die großen Rennställe jedoch ab. Zudem sollen die Gehälter für die Fahrer bei der Obergrenze ausgenommen sein.

Mercedes und Co. fürchten, ihre Vormachtstellung durch die Vereinheitlichung der Autos zu verlieren. Ihrer Ansicht nach sollten die besten Ingenieure auch die besten Autos bauen dürfen.

Mercedes droht mit Ausstieg

Womöglich droht sogar der große Knall. Mercedes hält sich einen Ausstieg aus der Formel 1 für Ende 2020 offen. "Es wird gravierende Einschnitte geben, das ist klar. Aber Regeländerungen machen uns keine Angst, weil sie bislang immer gut für uns waren", sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff in der Sport Bild.

Dem ewigen Rivalen Ferrari steht sogar ein noch größeres Druckmittel zur Verfügung. Die Scuderia besitzt seit 1981 ein schriftliches Vetorecht bei Regelentscheidungen, dass sie wohl auch einsetzen würde. Team-Boss Mattia Binotto: "Es wäre sehr schade, wenn es soweit kommen müsste. Ich hoffe, dass wir den richtigen Kompromiss finden."