Zum Schmunzeln: Ein “denglischer” Brief an die Engländer

image

Ein Artikel im perfekten „Denglisch“ erfreut gerade die Leser der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung. Christian Wolters, der stellvertretende Chefredakteur der ältesten bestehenden Zeitung Deutschlands, verfasst nach der Brexit-Entscheidung in guter Lothar-Matthäus-Manier einen sehr witzigen, offenen Brief an die Engländer.

Während die meisten Engländer beim Lesen dieses Briefes nur „Bahnhof“ verstehen, bringt Wolters seine deutschen Leser zum Lachen. Begriffe und Redewendungen wie „Have you still all candles on the christmas-tree” und “is us all sausage” sind auf Deutsch verständlich, auf Englisch natürlich nonsens.

Lesen Sie auch: EU-Gipfel erstmals ohne die Briten

Wolters gelingt es dabei in wenigen Zeilen eine Menge deutscher Redewendung-Klassiker einzubauen, wie zum Beispiel „Holy straw-sack, what have we done?“ Mit großer Sicherheit hat kein Engländer jemals zuvor den Begriff „Heilliger Strohsack“ gelesen.

Wie Christan Wolters von der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung die Engländer auf die Schippe nimmt lesen sie hier:

“Open letter

Dear Englanders, we, the Redaktion of Germanys oldest Newspaper, would like to know what you thought have, when you showed the stinking finger to the European Union, Brussels und our beloved Chancellor Merkel. Have you still all candles on the christmas-tree? Onley that we understand us right: From us out you can now make your shit alone, but do not come on in a pair of years and cry for help, when you do not get your things baked. We are ready with you. You can eat your wild-pig with peppermint-sauce, drive on the wrong street-side and drink thin beer from early till late, is us all sausage. We say you in front: It comes the day when you wake up in the morning and shout: “Holy straw-sack, what have we done?” Then you will realize that the good old Churchill would turn himself around in his grave because of all the cream-cheese that your Cameron and his fat enemy with the crazy hairstyle have arranged. At least the Scots are not turned trough. After they have shaken you off, we will lock them in our arms again. That is friendship, that is Europe. If you want to remember how that onfeels, drive north. Maybe they let you in.”

Die wörtliche deutsche Übersetzung lautet:

“Offener Brief

Liebe Engländer, wir, die Redaktion von Deutschlands ältester Zeitung, würden gerne wissen, was ihr euch dabei gedacht habt, als ihr die stinkenden Finger in Richtung EU, Brüssel und unserer geliebten Kanzlerin Angela Merkel gezeigt habt. Habt ihr noch alle Kerzen auf dem Weihnachtsbaum? Nur das wir uns richtig verstehen: Von uns aus könnt ihr eure Scheiße nun alleine machen, aber kommt nicht in einigen Jahren auf die Idee zu heulen und uns um Hilfe zu bitten, wenn ihr es nicht hinbekommen habt. Wir sind fertig mit euch. Ihr könnt euer Wildschwein mit Pfefferminz-Soße essen, auf der falschen Straßenseite fahren und euer schales Bier von morgens bis abends trinken, uns ist das Wurst. Wir sagen es euch bereits: Es wird der Tag kommen, wenn ihr in der Früh aufwacht und schreit “Heiliger Strohsack, was haben wir getan?”. Dann werdet ihr realisieren, dass der gute alte Churchill sich im Grab umdrehen würde, wegen des ganzen Schmarrns, die euer Cameron und sein fetter Feind mit der verrückten Frisur angestellt haben. Wenigstens die Schotten sind nicht durchgedreht. Nachdem sie sich von euch abgeschüttelt haben, werden wir sie wieder in unseren Armen einsperren. Das ist Freundschaft, das ist Europa. Wenn ihr euch daran erinnern wollt, wie sich das anfühlt, dann fahrt mal in Richtung Norden. Vielleicht lassen die euch rein.”

Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung Bild: dpa

Sehen Sie auch: Briten wehren sich gegen den Breit