Zunehmende Attacken Russlands - Ex-BND-Präsident Schindler fordert: „Deutschland muss kriegstüchtig werden“

Die Bundeswehr hat zu wenig Personal, zu wenig Gerät und war viele Jahre lang nicht auf die Art Krieg ausgerichtet, auf die sie sich nun vorbereiten muss. Yannick, Hauptmann bei einer Panzereinheit, fährt bereits auf einem neuen Panzer.<span class="copyright">SWR</span>
Die Bundeswehr hat zu wenig Personal, zu wenig Gerät und war viele Jahre lang nicht auf die Art Krieg ausgerichtet, auf die sie sich nun vorbereiten muss. Yannick, Hauptmann bei einer Panzereinheit, fährt bereits auf einem neuen Panzer.SWR

Der ehemalige BND-Präsident Gerhard Schindler hat nach den Warnungen seines Nachfolgers Bruno Kahl vor russischer Aufrüstung umfassende Konsequenzen für Deutschlands Sicherheitsbehörden gefordert.

Schindler zum RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND): „Die derzeitige Situation drängt förmlich danach, eine Gesamtrevision der deutschen Sicherheitsarchitektur einschließlich des Militärs vorzunehmen. Zu klären ist, welche Organisation welche Sicherheitsaufgaben erfüllen soll und welche personelle und materielle Ausstattung und vor allem welche Befugnisse hierfür erforderlich sind. Eine solche Gesamtrevision gab es in Deutschland noch nie.“

Deutschland müsse „bei der Spionageabwehr, der Bekämpfung von allgemeiner und organisierter Kriminalität und des Terrorismus sowie bei der generellen Abwehr von Gefahren aus dem Cyberraum besser werden“, fügte Schindler hinzu. Die zunehmend hybride Kriegsführung Russlands sei „zurzeit nur die Spitze des Eisbergs“.

Der frühere Geheimdienstchef betonte: „Zeitenwende heißt konkret: Deutschland muss kriegstüchtig werden. Nur dann kann Abschreckung und Einfluss auf die geopolitischen Herausforderungen funktionieren“, sagte er dem RND. Eine Benennung der Ziele allein reiche nicht aus. „Jetzt muss auch die praktische Umsetzung erfolgen. Und da gibt es viel Luft nach oben.“