Zurück nach China: Zoo von Washington verabschiedet sich von seinen drei Pandas
Schweren Herzens hat der Zoo der US-Hauptstadt Washington sich von seinen drei Riesenpandas getrennt. Die seit 23 Jahren im Smithsonian National Zoo lebenden Pandas Mei Xiang und Tian Tian traten am Mittwoch zusammen mit ihrem drei Jahre alten Nachwuchs Xiao Qi Ji (Kleines Wunder) die Heimreise nach China an.
Die Pandas wurden - zusammen mit Bambus und vielen Äpfeln - in luftdurchlässige Container gebracht und zum internationalen Flughafen der US-Hauptstadt gefahren. Sie sollten von dort einen 19-stündigen Flug ins chinesische Chengdu antreten. Die Abreise der beliebten Tiere war ein mediales Großereignis. Der Fernsehsender NBC verfolgte den Konvoi gar mit einem Hubschrauber aus der Luft.
Mei Xiang und Tian Tian waren im Jahr 2000 als Leihgabe nach Washington gekommen und dort schnell zu Lieblingen der Zoobesucher geworden. Der Zoo investierte Millionen von Dollar in ein großes Gehege und die Erforschung der Tiere.
Der Vertrag, in dessen Zuge der Zoo seinem chinesischen Partner zuletzt 500.000 Dollar (rund 468.000 Euro) pro Jahr zahlte, lief nun aus. Der Smithsonian National Zoo erklärte, mit der Abreise der Pandas schließe sich ein Kapitel einer "Erfolgsgeschichte".
China hat im Zuge seiner sogenannten Panda-Diplomatie zahlreichen Ländern Pandas ausgeliehen. Es handle sich dabei um eine Art Ausübung von "weicher Macht" in diplomatischen Beziehungen, sagte der China-Experte Kurt Tong vom strategischen Beratungsunternehmen Asia Group der Nachrichtenagentur AFP. Angesichts der Spannungen zwischen China und den USA unter anderem in der Taiwan-Frage sei es "nicht überraschend, dass die chinesischen Behörden die Panda-Verträge mit US-Zoos auslaufen lassen".
Mit der Abreise von Mei Xiang, Tian Tian und Xiao Qi Ji leben nur noch wenige Riesenpandas in Zoos in Nordamerika. Der Zoo der Großstadt Atlanta hat noch vier Pandas, die Ende 2024 nach China zurückkehren sollen. In Mexikos Hauptstadt Mexiko-Stadt lebt der alternde Panda Xin Xin.
fs/lan