Zusammensetzung des Bundeshaushalts - Bürgergeld, Verteidigung, Rente: Hier fließen Ihre Steuergelder hin
Der Etat für den Bundeshaushalt 2025 beträgt fast 500 Milliarden Euro. Mehr als ein Drittel stammen aus Lohn- und Einkommenssteuer sowie Soli, in Summe knapp 182 Milliarden Euro. Doch was zahlt der Steuerzahler genau?
Dieser Frage ging die „ Bild “ nach. Als Beispiel nennt sie einen ledigen Arbeitnehmer, der 3000 Euro brutto im Monat verdient. Bei Steuerklasse I zahlt er 3815 Euro Steuern im Jahr. Davon entfallen laut Bild 405 Euro auf die Rentenversicherung, 178 Euro auf die Verteidigung, je 145 Euro auf das Bürgergeld und auf Verkehrsinvestitionen sowie 81 Euro auf Asyl.
Bei einem Monatslohn von 8000 Euro werden bereits rund 23.000 Euro Steuern im Jahr fällig, davon 2447 Euro für die Rente, 1076 Euro für Verteidigung, 881 Euro für Bürgergeld, ebenso viel für Verkehr und 489 Euro für Asyl.
Steuergelder werden so verwendet
Die größten Posten im Bundeshaushalt sind wenig überraschend...
Rente: 25 Prozent
Verteidigung: 11 Prozent
Bürgergeld: 9 Prozent
Personal: 9 Prozent
Verkehr: 9 Prozent
Zinsen und Kredit: 6 Prozent
Andere Aufgaben: 18 Prozent
Das Spannende an dem Entwurf von Finanzminister Lindner ist, dass mehr als 50 Milliarden Euro neue Schulden aufgenommen werden müssen. Da es aber Nebenhaushalte gibt (kleiner Exkurs: Das sind ausgegliederte einzelne Geldtöpfe, die aus verschiedenen Quellen gefüllt werden, aus dem Bundeshaushalt, durch Kredite oder durch Sonderzahlungen der Wirtschaft. Sie sind NICHT im eigentlichen Bundeshaushalt enthalten, was - nennen wir es - Gestaltungsspielraum schafft.), schätzt der Bundesrechnungshof die wahre Kreditaufnahme auf knapp 90 Milliarden Euro.
Die Behörde fordert daher einen umfassenden Konsolidierungsplan: „ Die angespannte Lage der Bundesfinanzen stellt die Bundesregierung vor außerordentliche Herausforderungen. Strukturelle Versäumnisse der Vergangenheit, die sich weiter verschärfen, treffen auf neue Problemlagen“, betont der Präsident des Bundesrechnungshofes, Kay Scheller, als Bundesbeauftragter für Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung (BWV) anlässlich der Veröffentlichung einer Stellungnahme zur Aufstellung des Bundeshaushalts 2025 und der Finanzplanung bis 2028.
Das Problem sieht der Rechnungshof vor allem in den strukturellen Haushaltsproblemen . Ein zentrales Thema sind angesichts der Zinswende die Zinskosten, die im Haushalt mittlerweile schon mit sechs Prozent beziffert werden. Das sei totes Kapital und hilft nicht, wichtige Projekte wie die Verbesserung der Digitalisierung, der Bildung oder der Infrastruktur anzugehen, heißt es vonseiten der Behörde.