Zwei Kinder in jedem Krankenhausbett: Schlimmer Dengue-Ausbruch in Bangladesch

Bangladesch kämpft gegen einen schlimmen Ausbruch des Dengue-Fiebers. Normalerweise geht die Zahl der Krankenhauseinweisungen nach dem Ende der Monsun-Zeit zurück - Mediziner verzweichnen aber seit drei Wochen einen Anstieg der Fälle. (Abdul Goni)
Bangladesch kämpft gegen einen schlimmen Ausbruch des Dengue-Fiebers. Normalerweise geht die Zahl der Krankenhauseinweisungen nach dem Ende der Monsun-Zeit zurück - Mediziner verzweichnen aber seit drei Wochen einen Anstieg der Fälle. (Abdul Goni) (Abdul Goni/AFP/AFP)

Bangladesch kämpft gegen einen schlimmen Ausbruch des Dengue-Fiebers. Normalerweise gehe die Zahl der Krankenhauseinweisungen nach dem Ende der Monsun-Zeit zurück, sagte der Arzt Fazlul Haque von der Shaheed-Sohrawardi-Universitätsklinik in der Hauptstadt Dhaka. "In den vergangenen drei Wochen ist die Zahl der Dengue-Fälle aber gestiegen."

Die Kinderstation der Klinik müsse mittlerweile das ganze Jahr über kleine Dengue-Patienten versorgen, sagte die Stationsleiterin Sabina Tabassum Anika. Momentan seien die Fallzahlen höher als in den Vormonaten. Um die vielen Erkrankten unterzubringen, müssten die Kinder teilweise zu zweit im Bett liegen.

Das Dengue-Virus wird von Stechmücken vor allem in den Tropen und Subtropen übertragen. Im Oktober wurden in Bangladesch 134 Todesfälle verzeichnet, mehr als in allen anderen Monaten seit Jahresbeginn. Die Gesamtzahl der Todesfälle stieg damit auf 326.

Das ist zwar weniger als im vergangenen Jahr, als in dem südasiatischen Land mehr als 1000 Menschen an der Krankheit gestorben waren. Mediziner beklagen aber, dass Bangladesch aufgrund steigender Temperaturen und starker Niederschläge mittlerweile das ganze Jahr vom Dengue-Fieber betroffen ist. Anfang November lag die Zahl der Infektionsfälle bei mehr als 65.000.

Dengue-Fieber kommt bisher vor allem in Süd- und Südostasien, in Mittel- und Südamerika sowie in Afrika vor. Durch Globalisierung und Klimawandel ist das Dengue-Fieber aber weltweit auf dem Vormarsch, mittlerweile sind mehr als 130 Länder betroffen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor einer "alarmierenden" Ausbreitung des Virus: Seit 2021 hat sich die Zahl der weltweit gemeldeten Fälle den Angaben zufolge jedes Jahr in etwa verdoppelt. In den ersten acht Monaten dieses Jahres wurden weltweit mehr als 12,3 Millionen Infektionsfälle und mehr als 7900 Todesfälle gemeldet.

Es gibt Impfstoffe, aber bisher keine Medikamente gegen das Virus. Behandelt werden nur die Beschwerden etwa mit fiebersenkenden Mitteln. Die Symptome der Krankheit ähneln denen einer schweren Grippe. In schweren Fällen kann es auch zu inneren Blutungen und einem tödlichen Verlauf kommen. Kinder sind besonders gefährdet.

mid/kü