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"Nein! Zwei Meter Abstand!" - "Wer wird Millionär?"-Kandidat vergisst die Corona-Regeln

Neue Regeln, weniger Kandidaten und kein Live-Publikum im Studio: Unter strengen Corona-Auflagen war "Wer wird Millionär?" am Montag völlig anders als gewohnt. Blieb die Unterhaltung dabei auf der Strecke oder konnte die Show für Ablenkung sorgen?

Oliver Alber musste nochmal an die Abstandsregel erinnert werden.
Oliver Alber musste nochmal an die Abstandsregel erinnert werden.

Was als Folge der Corona-Pandemie beim Fußball folgen könnte, machte Günther Jauch am Montag schon mal mit "Wer wird Millionär?" vor: ein Geisterspiel ohne Publikum vor Ort. Damit die Kultsendung auch in Zeiten der Corona-Beschränkungen weitergehen kann, musste RTL einige Hygiene-Vorkehrungen treffen. "Am spärlichen Applaus haben Sie es schon gemerkt: Corona hat auch uns schon erreicht", erklärte Jauch die Abwesenheit von Zuschauern im Studio. Immerhin die letzten drei Millionengewinner saßen in den ansonsten leeren Reihen: Leon Windscheid, Jan Stroh und Ronald Tenholte sollten als Ersatz für den Zusatzjoker fungieren. Außerdem durfte jeder Kandidat eine Begleitperson mitbringen. Diese ersetzte den Publikumsjoker.

Erstes Fazit: So erlebte Jauch die Show ohne Publikum

Den ersten Kandidaten kannten die Zuschauer bereits aus der letzten Folge mit Publikum: André Krzykowski wurde nun die zweifelhafte Ehre zuteil, als erster "Wer wird Millionär?"-Kandidat ohne Publikum ein Geisterspiel gegen Jauch zu absolvieren. Auf Jauchs Nachfrage erklärte der Videojournalist, der für SAT.1 tätig ist, dass er das Publikum zwar vermisse, "aber das war sehr laut - ich glaube, ich kann heute besser zuhören."

Für André Krzykowski hatte die neue Situation ihre Vorteile.
Für André Krzykowski hatte die neue Situation ihre Vorteile.

Die 125.000-Euro-Frage: "Im Januar wurde offiziell verkündet, es gebe aktuell genau 48 aktive ...?" Der Telefonjoker wusste es auch nicht besser und André Krzykowski musste sich mit 64.000 Euro zufriedengeben. Richtig gewesen wäre: NASA-Astronauten. Jauch fragte die Partnerin des Kandidaten, was sie sich von dem Geld wünsche. Sie erwiderte: Es sei sein Geld. Statt zu widersprechen, stimmte Krzykowski zu: "Sie hat ja schon alles." Jauch mutmaßte: "Wenn jetzt ein Publikum dagewesen wäre, das wäre ein Shitstorm." Wer hätte das gedacht: So hatte die Pandemie doch noch etwas Gutes.

Die Millionärsjoker ersetzen den Zusatzjoker.
Die Millionärsjoker ersetzen den Zusatzjoker.

Mit dem Nachnamen sei sie in der Sendung genau richtig, vermutete Günther Jauch, als er Lena Weisheit vorstellte. Die Hamburgerin war angehende Fachärztin für Unfallchirurgie. Als Publikumsjoker hatte sie ihre Mutter dabei. Und dann war da ja auch noch der Zusatzjoker für die Risikovariante: "Ich finde, da haben wir qualitativ richtig draufgesattelt", so Jauch. Er meinte die drei Millionäre, die mit korrektem Sicherheitsabstand voneinander im Saal saßen. "Ich nehme aber die Schisservariante", bekannte die Kandidatin. Jauch war enttäuscht: "Dafür habe ich das jetzt alles erklärt? Da hätten die auch zu Hause bleiben können!"

“Braucht niemand”: Jauch rechnet mit eingestellter Quarantäne-WG ab

2.000 Euro wert war die Antwort auf diese Frage: "Wobei haben sich die ersten drei Buchstaben als eigener Begriff verselbständigt und dabei das Geschlecht gewechselt?" Tablette, Zäpfchen, Pastille oder Dragee? Zum Glück war die Mutti dabei. "Sie können sagen, dass sie eine historische Figur sind", meinte Jauch pathetisch. "Sie sind zum ersten Mal als Begleitperson der Publikumsjoker." Und dann auch noch mit der richtigen Antwort: Die Tablette wurde zu "der Tab".

Karin Weisheit war der erste Begleitpersonen-Joker in der "WWM"-Geschichte.
Karin Weisheit war der erste Begleitpersonen-Joker in der "WWM"-Geschichte.

Apropos Tablette: Jauch schien die Kandidatin tendenziell als Schlaftablette zu empfinden. Sollte er Sympathie für die junge Dame hegen, hatte er diese äußerst geschickt versteckt. Für 8.000 Euro war gefragt: "Wer oder was keckert?" Der Fuchs, glaubte ihr Vater, der als Telefonjoker zur Hilfe eilte. Die Tochter folgte dem Rat. Die 16.000-Euro-Frage: "Viel mediale Aufmerksamkeit wurde Christine Lambrecht im letzten Juni zuteil - als neuem Mitglied der ...?" ISS-Besatzung war falsch! Gesucht war: Bundesregierung. Lena Weisheit stürzte auf 500 Euro.

"Nein! Zwei Meter Abstand!"

"Kerstin Schnelle macht ihrem Namen alle Ehre", urteilte Jauch. Denn die Dame aus Paderborn war die schnellste in der Auswahlrunde. Auch ihr half die Mutter als Joker. Für 500 Euro war gefragt: "Was kommt redensartlich meist mit Recht daher?" Blöd, Sinn, Un oder Fug? Kerstin Schnelle wollte vorschnell "Unrecht" sagen, aber Jauch warnte. Mit Fug und Recht korrigierte ihre Mutter als Joker: "Fug". Bei der 1.000-Euro-Frage glaubte Schnelle, es gäbe auf Wochenmärkten und in Wörterbüchern "Knusprigbrot". Das war leider Unfug, denn korrekt wäre: Frischfisch. Wie ihre Vorgängerin fiel sie auf 500 Euro.

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Langsam wurde deutlich: Der ersten Corona-Folge von "Wer wird Millionär?" fehlte nicht nur das Publikum, sondern auch Kandidaten mit hohem erspieltem Geldwert oder wenigstens hohem Unterhaltungswert. "Auch in diesen schweren Zeiten würden wir gern mehr als 500 Euro ausschütten", bettelte Günther Jauch dementsprechend die letzten Verbliebenen an. Dr. Oliver Alber, Manager mehrerer Physiotherapiezentren, gab sich redlich Mühe. Er erzählte, dass er für die Geburtstagsparty seiner Frau eine Tina-Turner-Parodie einstudierte und beim Üben der Tanzschritte fast in High Heels von einer Mitarbeiterin erwischt worden wäre, die das sicher erklärungsbedürftig gefunden hätte. Aber eben nur fast, weshalb die Geschichte auch nur fast interessant war.

Kerstin Schnelle musste mit 500 Euro nach Hause gehen.
Kerstin Schnelle musste mit 500 Euro nach Hause gehen.

Immerhin punktete der Doc in Sachen Gewinnsumme. Millionär Jan Stroh half bei der 64.000-Euro-Frage. Bevor es weiter ging, signalisierte die Tröte, dass die Fortsetzung in der nächsten Sendung folgen würde. Alber wollte voller Vorfreude zu Jauch laufen, doch der wehrte energisch ab: "Nein - zwei Meter Abstand!" Und so endete die Sendung mit einer unsanften Erinnerung an das, wovon sie die Zuschauer ablenken sollte.

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