Nicht entgehen lassen: So gibt es zwei Monatsgehälter extra und steuerfrei

Wer einem Minijob nachgeht, der kann steuerfrei bis zu 538 Euro im Monat dazuverdienen. Aber es könnten noch über 1.000 Euro mehr sein.

Wenn der Mindestlohn steigt, profitieren davon auch Minijobber. Bis Oktober 2022 durften Menschen mit kleinen Nebenjobs maximal 450 Euro monatlich verdienen. Danach waren es dann schon 520 Euro und seit Anfang 2024 liegt die Einkommensgrenze bei 538 Euro pro Monat.

Pro Jahr und Minijob lassen sich also 6.456 Euro verdienen. Doch was viele Beschäftigte nicht wissen: Unter bestimmten Umständen dürfen Sie zwei Mal im Jahr diese Grenze um das Doppelte überschreiten und können dadurch 1.076 Euro mehr verdienen, also insgesamt 7.532 Euro.

Der Gehaltsrechner ermittelt, wie viel Netto Sie im Jahr 2022 von ihrem Brutto-Gehalt bekommen. Mit dem Lohnrechner berechnen Sie, wie viel Netto-Lohn Sie im Jahr 2022 von ihrem Brutto-Lohn bekommen.

Minijob: Verdienstgrenze überschreiten ist erlaubt

Geldschein
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Es gibt zwei wichtige Faktoren, damit Sie die Verdienstgrenze überschreiten dürfen: Das Ganze muss gelegentlich und unvorhersehbar eintreten. Betroffen sind außerdem nur Überschreitungen der Jahresverdienstgrenze von 6.456 Euro.

Will heißen: Wenn Sie mal in einem Monat 620 Euro verdienen und im nächsten nur 420, dann handelt es sich noch nicht um eine Überschreitung.

Die Minijob-Grenze von 538 Euro darf dennoch nur zwei Mal pro Kalenderjahr überschritten werden. In diesen beiden Monaten darf das Gehalt bis zu doppelt so hoch sein, also jeweils maximal 1.076 Euro.

Im Gesetz steht dazu: Ein unvorhersehbares Überschreiten der Geringfügigkeitsgrenze steht dem Fortbestand einer geringfügigen Beschäftigung nach Absatz 1 Nummer 1 nicht entgegen, wenn die Geringfügigkeitsgrenze innerhalb des für den jeweiligen Entgeltabrechnungszeitraum zu bildenden Zeitjahres in nicht mehr als zwei Kalendermonaten um jeweils einen Betrag bis zur Höhe der Geringfügigkeitsgrenze überschritten wird.

Mindestlohn wird erhöht

Wann ist die Merharbeit unvorhersehbar?

Geldscheine
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Nun stellt sich die Frage, welche Möglichkeiten Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben, um die Verdienstgrenze auszureizen, ohne dass die Tätigkeit sozialversicherungspflichtig wird.

Eine Ursache könnte Krankheitsvertretung sein, durch die ein Vollzeit-Kollege wegfällt und der Minijobber mehr Stunden übernehmen muss. Auch plötzliche Produktionsspitzen sind denkbare Gründe für unvorhersehbare Mehrarbeit.

Sowohl für den Arbeitgeber als auch den Arbeitnehmer ist dieses Modell eine praktische Lösung, da weiterhin keine Abgaben für die Sozialversicherung fällig werden.

Weitere steuerfreie Einnahmen

Euroscheine
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Im Zuge eines Minijobs gibt es noch weitere Einnahmequellen, die für Sie steuerfrei sind:

  1. Zuschläge: Wenn Sie nachts sowie an Sonn- oder Feiertagen arbeiten, sind die Zuschläge dafür auch steuerfrei. Der Grundverdienst pro Stunde als Berechnungsgrundlage darf aber einen Stundenlohn von 25 Euro nicht überschreiten.

  2. Inflationsausgleich: Noch bis Ende 2024 haben Arbeitgeber die Option, diesen an Angestellte zu zahlen, das schließt auch Minijobber mit ein. Maximal können es 3.000 Euro sein.

  3. Deutschlandticket: Wer für das 49-Euro-Ticket einen Zuschlag bekommt, kann das auch steuerfrei in Anspruch nehmen.

Experten Meinung

Wer es clever anstellt...

...der kann sich jedes Jahr zwei Monatsgehälter extra im Minijob sichern. Natürlich gibt es das nicht geschenkt, denn arbeiten gehen müssen Sie dafür trotzdem. Wenn Sie sich mit Ihrem Arbeitgeber absprechen und zu Spitzenzeiten mehr Stunden verfügbar sind, sollte das möglich sein. Nachweise für die "Krankenvertretung" sind offenbar nicht notwendig. Gleichzeitig empfinde ich die Regelung als unnötig kompliziert – man könnte auch einfach die monatliche Verdienstgrenze auf rund 600 Euro anheben und würde sich viel Bürokratie sparen.


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