Zwei Töchter als Vorbild - So will die Lufthansa sich aus der Krise manövrieren

Der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa, Carsten Spohr, zeigt wo es lang geht.<span class="copyright">Foto: IMAGO/Sven Simon</span>
Der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa, Carsten Spohr, zeigt wo es lang geht.Foto: IMAGO/Sven Simon

Die Lufthansa und Konzernchef Carsten Spohr wollen den „Turnaround“ schaffen. Nun sollen zwei Töchter als Musterbeispiele für den gesamten Konzern dienen.

Die Lufthansa##chartIcon muss mindestens drei Milliarden Euro pro Jahr verdienen, um die neuen Flugzeuge zu finanzieren und die Umweltauflagen zu erfüllen, berichtet die „Wirtschaftswoche“. Das Kerngeschäft der Marke verzeichnet seit der Coronakrise jedoch kontinuierlich Verluste.

Lufthansa-Chef sieht externe Ursachen als Grund für Probleme

Für den Lufthansa-Chef Carsten Spohr sind verschiedene externe Ursachen für die Probleme des Konzerns verantwortlich:

  • fehlende Geschäftsreisende,

  • Lieferverzögerungen bei Airbus und Boeing

  • höhere Betriebskosten in Deutschland

Die Lufthansa hat im dritten Quartal trotz hoher Nachfrage weniger Gewinn gemacht, berichtet das „Manager Magazin“. Das bereinigte Betriebsergebnis sank um neun Prozent auf 1,3 Milliarden Euro.

Höchster Quartalsumsatz der Geschichte von Lufthansa

Die Lufthansa erzielte mit 10,7 Milliarden Euro Umsatz jedoch das höchste Quartalsergebnis der Firmengeschichte. „Die globale Nachfrage bleibt intakt und auch für das vierte Quartal liegen die Buchungen insbesondere in den Premiumklassen auf einem hohen Niveau über Vorjahr“, erklärte Lufthansa-Chef Carsten Spohr.

Für das Gesamtjahr rechnet der MDax-Konzern mit einem operativen Gewinn zwischen 1,4 und 1,8 Milliarden Euro, deutlich weniger als die 2,7 Milliarden Euro im Vorjahr. Das „Manager Magazin“ berichtet zudem, dass die Lufthansa ein Turnaround-Programm inklusive Einsparungen und verbesserter Produktqualität beschlossen hat. Dieses soll bis 2026 einen positiven Bruttoeffekt von 1,5 Milliarden Euro bringen, so das „Manager Magazin“.

 

Tochter Eurowings als Vorbild für den Konzern

Ein Vorbild, um das Ruder im Konzern herumzureißen, ist die Tochter Eurowings. Als Jens Bischof 2020 die Leitung übernahm, führte er radikale Maßnahmen zur Kostenreduktion und Effizienzsteigerung ein.

Eurowings-Chef Jens Bischof steht vor einer Eurowings-Maschine und lächelt in die Kamera.<span class="copyright">Martina Goyert</span>
Eurowings-Chef Jens Bischof steht vor einer Eurowings-Maschine und lächelt in die Kamera.Martina Goyert

Digitalisierung und klare Zuständigkeiten ermöglichten schnelle Abläufe und mehr Experimentierfreude, und er legte weite Teile des Betriebs still. Alles, was kein Geld brachte, wurde vom Angebot gestrichen. Dies half der Airline, profitabel zu werden.

Cargosparte verdient mit Spezialtransporten Geld

Lufthansa Cargo setzt auf spezialisierte Transportangebote. Tier- und Kunsttransporte und andere empfindliche Waren wie Arzneimittel machen inzwischen ein Viertel des Cargoumsatzes aus, so die „Wirtschaftswoche“.

Die Lufthansa will nun die erfolgreichen Strategien von Eurowings und Lufthansa Cargo auf das Kerngeschäft übertragen. Dazu sollen unprofitable Strecken an Tochtergesellschaften wie Discover übergeben werden. Spohr fordert Unterstützung von Lieferanten und plant, das Management zu zentralisieren.