Geheimdienst-Tipp verhinderte Tat - Neue Details: Islamisten wollten Taylor-Swift-Fans mit Bombe bei Konzert töten

Anschlag auf Taylor-Swift-Konzert geplant: Verdächtiger in Ternitz festgenommen.<span class="copyright">Alex Halada/APA/dpa</span>
Anschlag auf Taylor-Swift-Konzert geplant: Verdächtiger in Ternitz festgenommen.Alex Halada/APA/dpa

Eine geplante Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes konnte verhindert werden: Zwei radikalisierte Terrorverdächtige planten einen brutalen Anschlag auf ein Taylor-Swift-Konzert in Wien und wollten ein Blutbad anrichten. Dank eines Tipps des US-Geheimdienstes konnte das Schlimmste verhindert werden.

Eine Katastrophe von unvorstellbarem Ausmaß konnte offenbar abgewendet werden: Am Mittwoch wurden zwei Personen festgenommen, die einen Anschlag auf ein Taylor-Swift-Konzert in Wien geplant hatten. Neue Details, die „oe24“ von Sicherheitskreisen erfuhr, zeigen, dass die Anschlagspläne weitaus konkreter waren als ursprünglich vermutet.

Den Informationen zufolge planten die Tatverdächtigen, eine Bombe während des Swift-Konzerts zu zünden. Ziel der Terroristen war es demnach, möglichst viele Swift-Fans durch dieses Sprengstoffattentat zu töten. „Sie wollten ein Blutbad anrichten“, sagte ein hochrangiger Sicherheitsbeamter dem Nachrichtenportal.

Am Mittwochvormittag konnte ein 19-jähriger Österreicher mit nordmazedonischen Wurzeln aus der 15.000-Einwohner-Stadt Ternitz festgenommen werden. Er soll erst vor wenigen Wochen dem IS die Treue geschworen haben. Das berichtet die „ Kronen Zeitung “ aus Österreich. Ein Großeinsatz der Polizei führte zur Evakuierung zahlreicher Anwohner, da der Verdacht bestand, der junge Mann könnte Sprengstoff oder Sprengmittel besitzen.

Anschlag auf Taylor-Swift Konzert geplant: Tatverdächtiger hat Säurefass mit Fluorwasserstoffsäure gestohlen

Während der Hausdurchsuchung entdeckten die Ermittler chemische Substanzen, die noch analysiert wurde. Die österreichische Polizei erklärte zuletzt, dass die genaue Zusammensetzung der Substanzen noch unklar sei. Sicherheitskreise halten es jedoch für möglich, dass die Materialien zum Bau einer Bombe hätten verwendet werden können.

Laut den Ermittlern habe der 19-Jährige die Substanzen bei seinem früheren Arbeitgeber, einem metallverarbeitenden Betrieb in Ternitz, gestohlen. Ob diese Substanzen tatsächlich zum Bau einer Bombe geeignet waren, wurde erst noch ermittelt. Wie „oe24“ nun berichtet, sei mittlerweile klar: Bei der gestohlenen Flüssigkeit habe es sich um ein Säurefass mit Fluorwasserstoffsäure gehandelt.

Der 19-jährige Niederösterreicher hatte demnach bereits einen Sprengsatz mit Chemikalien gebastelt und wollte sich vermutlich vor dem Wiener Ernst Happel Stadion selbst in die Luft sprengen.

Entscheidender Tipp kam vom US-Geheimdienst

Wenig später nach der Festnahme des ersten Tatverdächtigen wurde eine zweite Person, ein 17-Jähriger aus Wien, festgenommen. Am Abend wurde ein dritter Mann festgenommen. Auch er sei Medienberichten zufolge 17 Jahre alt. Über die ersten beiden Festgenommenen ist bisher bekannt, dass sie sich im Internet radikalisiert hatten und ihre Pläne über verschlüsselte Messenger-Kommunikation organisierten. Zwei weitere Terrorverdächtige sind weiter auf der Flucht.

Laut „oe24“ haben sich die Täter in den abgefangenen Chatnachrichten zusätzlich darüber ausgetauscht, dass sie mit einem Auto in die Menschenmenge fahren könnten oder ein Messerattentat verüben. Der entscheidende Hinweis über diese verschlüsselten Chatnachrichten über einen Messenger-Dienst kam schließlich vom US-Geheimdienst. Die abgefangen Nachrichten wurden folglich an die österreichischen Sicherheitsbehörden weitergeleitet.

Plötzlich langer Bart und eine voll verschleierte Frau

Laut „Puls 24“ hat sich der 19-jährige Hauptverdächtige in letzter Zeit stark radikalisiert. Nachbarn berichteten von seinem plötzlich langen Bart und einer voll verschleierten Frau. Nach den Festnahmen werde nun im Umfeld der „kleinen Gruppe“ ermittelt, erklärte der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, am Donnerstag im „Ö1“-Morgenjournal. Der in Ternitz festgenommene 19-Jährige wird weiter als „unmittelbarer Haupttäter“ bezeichnet.

Auch der am Dienstagnachmittag in Wien festgenommene 17-Jährige habe „entsprechende Handlungen vorgenommen“ und stand in Kontakt mit dem 19-Jährigen. Im Haus des 19-Jährigen in Ternitz habe es konkrete Vorbereitungshandlungen für einen möglichen Anschlag gegeben. Bei der gestrigen Hausdurchsuchung wurden neben mehreren chemischen Substanzen auch technische Vorrichtungen sichergestellt, die nun ausgewertet werden.

Die drei Konzerte von Superstar Taylor Swift, die in den nächsten Tagen in Wien stattfinden sollten, waren vollständig ausverkauft. Neben den 65.000 Fans im Ernst-Happel-Stadion wurden zusätzlich etwa 20.000 Personen außerhalb des Stadions erwartet.

Wie „oe24“ berichtet, sei es sicher, dass keiner der Auftritte nachgeholt wird. Der Veranstalter habe aber zugesagt, dass das Geld für die Tickets den Fans innerhalb der nächsten zehn Tage erstattet wird.

Surftipp: Warum islamistische Terroristen gezielt westliche Kultur-Events attackieren wollen, erklärt Experte Guy Katz im Video.