Zwei weitere Todesopfer bei blutigem Machtkampf in Venezuela

In Venezuela hat der zunehmend blutige Machtkampf zwischen der Opposition und der Regierung zwei weitere Todesopfer gefordert. Damit sind seit Beginn der Unruhen 32 Menschen ums Leben gekommen, über 500 wurden verletzt. Die Opposition will mit den Massendemonstrationen Neuwahlen erywingen, sie warnt, dass Präsident Nicolas Maduro eine Diktatur errichten will. Videos zeigen, wie mit den Sozialisten sympathisierende Banden die Demonstrationen angreifen – die Polizei geht außerdem mit massivem Tränengas gegen die Demonstranten vor. In Venezuela herrschen eine Versorgungskrise und Hyperinflation. das Land mit den größten Ölreservern der Welt steht vor dem Bankrott. Unterdessen wurde bekannt, dass drei Soldaten aus Protest gegen Maduro desertiert seien und im Nachbarland Kolumbien um Asyl baten. Die Opposition hatte die Parlamentswahlen 2015 klar gewonnen, Maduro regiert mit Notstandsdekreten aber weitgehend am Parlament vorbei. Maduro will 500 000 Miliz-Angehörige mit Gewehren ausrüsten und warnt vor einem rechten Putsch gegen das Sozialismusprojekt, das von dem 2013 verstorbenen Präsidenten Hugo Chávez vor 18 Jahren begonnen wurde. Inmitten des erbitterten Machtkampfs tritt Venezuela aus der Organisation Amerikanischer Staaten, OAS, aus. “Venezuela zieht sich aus der OAS zurück für seine Würde, Unabhängigkeit, Souveränität, für den Frieden und die Zukunft des Vaterlandes”, schrieb Außenministerin Delcy Rodríguez auf Twitter. Venezuela se retira de la OEA por dignidad, por su independencia, por su soberanía, por La Paz y el futuro de nuestra Patria— Delcy Rodríguez (@DrodriguezVen) 26 April 2017 Der Rückzug erfolgte auf Anweisung von Maduro. OAS-Generalsekretär Luis Almagro hatte die venezolanische Regierung zuletzt immer wieder heftig kritisiert und Neuwahlen in dem südamerikanischen Land gefordert.