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Zweite Corona-Welle: Oliver Welke ätzt gegen "Party-People und Feierbiester"

Frau Merkel ins Achtung stellen, den Bayern ihre "Wirtshauswiesn" verdrießen und gleichzeitig die Kanzlerfrage klären - das kann nur die "heute-show" (ZDF). Für die Satiriker ist klar, wer das Rennen um die Merkel-Nachfolge macht. Es sei denn, der König von Bayern drängt doch nach Berlin.

"Ein alter Mann aus dem Sauerland, ein mittelalter Mann aus dem Rheinland oder ein kleiner Mann aus Aachen." Friedrich Merz, Nobert Röttgen oder Armin Laschet, einer von diesen dreien wird laut Dietmar Wischmeyer, dem Reporter der "heute-show" (ZDF), in knapp zwei Monaten zum CDU-Vorsitzenden gewählt. Und damit wohl auch nächster Bundeskanzler. Wischmeyer hat sich schon festgelegt. Laschet ("Der ist zu hässlich!") und Merz ("Die kahle Fichte hat sich selbst aus dem Rennen gekickt, weil er arbeitsscheue Kurzarbeiter beleidigte") haben keine Chance. Norbert "Clooney" Röttgen, die "Lichtgestalt aus der Kaffeewerbung", werde sich das Amt krallen, denn: "Alle großen Kanzler hatten tolle Haare! Der Röttgen wird's, Feierabend!"

Moderator Oliver Welke sieht nur noch einen, der das verhindern könnte: Bayerns Sonnenkönig, Markus Söder. Vielleicht sage Söder ja doch noch: "Verfatzt euch, ihr Luchen, ich mach's doch!"

Appell an Merkel: "Lassen Sie ihren Worten endlich Daten folgen!"

Noch aber ist Frau Merkel im Amt. Und Oliver Welke ging die "german leading Lady" hart an. "Der Bildungsstandort Deutschland blamiert sich weiter bis auf die Knochen." Überall laufen die neuen Schuljahre an ("Kam das denn so überraschend?"), aber es gebe immer noch kein Konzept für die Digitalisierung, es fehle an versprochenen Endgeräten für die Lehrer, vor allem aber an WLAN-Zugang. "Außer bei Schulen, die neben McDonald's stehen - da gibt's Gratis-WLAN!" Merkel versprach zwar in einem Interview, man wolle die "Digitalisierung mit Hochdruck vorantreiben", aber Welke war das zu billig. "Hochdruck? Dann kauf dir doch nen Kärcher!" Sein Appell an die Regierungschefin: "Liebe Frau Merkel, im Namen aller Eltern und Schüler, hören Sie bitte auf, uns mit digitalen Phrasen abzuspeisen. Lassen Sie ihren hehren Worten endlich Daten folgen!"

Noch immer seien nur 26 Prozent der Schulen mit WLAN ausgestattet. In Dänemark sind es 100 Prozent. Dass in Deutschland anderthalb Jahre nach Beschluss des Digitalpaktes von den zugesicherten 5 Milliarden Euro von den Schulen erst 1,6 Millionen (rund 0,3 Prozent) abgerufen worden seien, liege am "Bürokratie-Irrsinn in der typisch deutschen Leitz-Kultur." So müssten Schulen einen komplizierten Medienentwicklungsplan erstellen. "In der Zeit, die das braucht, können sie in Dänemark Abi machen, heiraten, eigene Kinder kriegen und in Rente gehen."

Party-People feiern, die Schüler baden es aus!

Schuld daran, dass jeder sieht, dass der lernende Teil Republik digital weiter am Stock geht (nur 6 Prozent der Schüler hatten während des Lochdowns gemeinsam Online-Unterricht), ist die Rückkehr von Corona, obwohl "keiner mehr Bock hat auf die alte Seuche". Überall steigen die Zahlen, und Welke stellte "verwirrende und widersprüchliche Signale" fest. "Party-People und Feierbiester" seien mitverantwortlich, dass Schüler wieder mit Masken in den Klassen säßen oder quarantänebedingt zu Hause bleiben müssten. Das gelte für die Hochzeitsgesellschaft in Hamm wie für die "Wirtshauswiesn" im anderen Hotspot München. "Hat da", fragte Welke spitz, "nicht die erste Welle schon mit den Starkbierfesten begonnen?"

Hier keine Zuschauer im Münchner Fußballstadion - dort dafür Bayern- und Schalke-Funktionäre, die dicht aneinander gekuschelt ohne Masken im Takt der Tormaschine auf der VIP-Tribüne schunkeln. Hier neue Höchstwerte an Neuinfektionen und dort "einleuchtende Argumente" wie: "Kuck doch das Wetter an! So schöne Sonne. Da brauchen wir keine Impfung." Welkes Tipp: "Aber nicht zu lange in der Sonne stehen, sonst wird man Impfgegner!"

Welke mahnt Seehofer: "Horst, kümmer dich mal um die Braunen!"

Noch ein Bayer bekam sein Fett weg. Bundesinnenminister Horst Seehofer wurde ob seiner zu befrüchteten Sehschwäche auf dem rechten Auge kritisiert. Wie könne man angesichts des jüngsten Skandals um die 30 rechtshetzerischen "Chat-Cops von Essen" einerseits und 400 aktenkundigen Verdachtsfällen auf Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus innerhalb der Polizei immer noch der "Einzelfalltheorie" nachhängen? Selbst Herbert Reul, zuständiger NRW-Innenminister und sonst treuer "Zeuge Seehofas", greinte ob des neuerlichen Polizeiskandals, "das sind zu viele, das sind keine Einzelfälle".

Aber Seehofer sträube sich weiterhin hartnäckig gegen die seit Langem empfohlene Racial Profiling Studie. Dabei forderten die längst Leute aus der eigenen Partei und auch aus den Reihen der Polizei. Vielleicht lege sich Seehofer seine "Immunität" auf diesem Gebiet durch eine Therapie mit dem neuen Medikament "Scheißegal forte" zu. Das (Slogan: "Weniger wissen müssen") blende "hässliche Wahrheiten einfach aus." Da Seehofer in seinem latenten Altersstarrsinn auch immer noch auf die "Grünen" als Feindbild ziele, rief ihm Welke zu: "Horst, kümmer dich lieber mal um die Braunen!"

2021: Aus für FDP-Parteischef Lindner?

Und wie geht's den Gelben? Die FDP soll, so plant es Parteichef Christian Lindner, ab nächstem Jahr wieder mitregieren. Und wenn nicht? "Mein Parteivorsitz ist unmittelbar an das Ziel gebunden, dass ich die FDP in die Regierung führen will", sagte der "gelbe Pate". Bedeutet das, dass er im Falle einer Wahlpleite aus dem Amt ausscheidet? Welke rieb sich jetzt schon mal verstohlen die Hände.

Gelb, rot, schwarz, braun. Das alles ist Microtus Arvalis wumpe, wie Olli Welke sagen würde. Denn das ist kein parteiloser Politiker, sondern die Feldmaus. Diese sorgt in Thüringen und Sachsen -Anhalt für so enorme Ernteschäden, dass sich die Frage stelle; "Haste Brot auf'm Teller oder die Maus auf'm Feld?" Lutz van der Horst recherchierte vor Ort über die Möglichkeiten, der Plage Herr zu werden. Gift ja (Maus tot) oder Gift nein (weil auch der putzige Feldhamster und der tolle Greifvogel tot)? "Vielleicht", so der allerletzte Vorschlag, "ein Gift, das sich nicht nachweisen lässt?" Da wurde Vladimir Putin, gut gelaunt lachend, eingeblendet: "Sie haben mich zum Lachen gebracht, Gott segne sie." Mit nicht nachweisbarem Gruß an Alexej Nawalny ...