Zweite Liga: "Unsere Spieler haben sich großer Gefahr ausgesetzt"

St. Paulis Sami Allagui versucht, einem Störenfried eine St. Pauli Flagge zu entreißen.

Kiel.  Ein Gemisch aus Wut, Bestürzung und Ratlosigkeit war die vorherrschende Gemütslage in Kiel am Tag nach den Ausschreitungen beim Nordderby. Es hätte nicht viel gefehlt, und das Zweitliga-Spiel zwischen Holstein Kiel und dem FC St. Pauli (0:1) am Dienstagabend im Holstein-Stadion wäre abgebrochen worden, bevor es überhaupt begonnen hatte. Etwa 25 vermummte Chaoten waren rund 20 Minuten vor Anpfiff über den Zaun im Kieler Fan-Block geklettert, rannten von einem Tor zum anderen quer über den Rasen und rissen vom gegenüberliegenden Zaun der St.-Pauli-Fankurve ein Banner ab. Dabei lieferte sie sich Jagdszenen mit Sicherheitskräften. "Diese Leute haben in unserem Stadion nichts zu suchen. Wir werden Konsequenzen ergreifen. Auch Stadionverbote sind ein Mittel", sagte Kiels Geschäftsführer Wolfgang Schwenke. Die Polizei sichtet derzeit das umfangreiche Videomaterial. DFB und DFL leiten ein Ermittlungsverfahren ein.

Spieler und Trainer setzen sich Gefahr aus

Derartige Krawallszenen sind nicht neu. Neu ist aber, dass Spieler eingreifen und Täter stellen. Einige Profis des FC St. Pauli, die sich auf dem Platz aufwärmten, versperrten den Chaoten den Weg und verfolgten sie. Torwarttrainer Mathias Hain und Co-Trainer Patrick Glöckner rangen Vermummte zu Boden und übergaben sie den Polizisten. Stürmer Sami Allagui (früher Hertha) entriss dem Dieb das geraubte Banner und brachte es den Hamburger Fans zurück. "Unsere Spieler haben sich großer Gefahr ausgesetzt. Ich schwanke etwas, den Spielern u...

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