Zwischen Krieg und Sieg - Ukrainische Athleten trotzen den Widrigkeiten

Die junge ukrainische rhythmische Gymnastin Oleksandra Paskal, die bei einem russischen Raketenangriff ihr Bein verloren hat, während einer Trainingseinheit in der Turnhalle. Im Krieg zerstörten die Russen mehr als 500 Sporteinrichtungen und töteten rund 500 Athleten und Trainer, darunter auch 20 Welt- und Europameister sowie Teilnehmer der Olympischen Spiele.<span class="copyright">Serhii Mykhalchuk/Global Images Ukraine via Getty Images</span>

Der Krieg in der Ukraine hat das Sportsystem des Landes erheblich beeinträchtigt. Trotz zerstörter Sportstätten und abwandernder Talente zeigen ukrainische Athleten und Trainer außergewöhnlichen Mut und Durchhaltevermögen.

Der Krieg in der Ukraine hat die Sportlandschaft des Landes erheblich beeinträchtigt. Talente wie die achtjährige Oleksandra Paskal, die ihr linkes Bein durch einen Raketenangriff verloren hat, trainieren dennoch weiter. Oleksandras Trainerin, Inga Kovalchuk, erklärt: „Meine primäre Aufgabe ist es, die geistige und körperliche Gesundheit unserer Kinder zu bewahren." Mehr als 500 Sportstätten wurden beschädigt oder besetzt, viele Trainer sind zur Armee gegangen oder ins Ausland geflohen, wie die „AP“ berichtet. Laut Veerle De Bosscher, einer Sportpolitikprofessorin, könnte es ein Jahrzehnt dauern, bis sich der ukrainische Sport vollständig erholt.

Beeinträchtigte Trainingsstätten und Auswanderung von Talenten

Viele Talente, wie die 16-jährige Judoka Albina Musiienko, mussten ihre Trainingsbedingungen stark anpassen und verbringen die Nächte in Bunkern, so die „New York Times“. Der Präsident des ukrainischen Olympischen Komitees, Wadym Hutzajt, erklärte: „Die Ukraine hat ihre nächste Generation von Athleten verloren, weil viele Kinder geflüchtet sind." Die Jugendlichen des Dnipro Sports College müssen oft Schutz suchen, was ihre ständige Trainingsroutine erheblich beeinträchtigt.

Erfolge trotz schwieriger Umstände

Trotz der herausfordernden Umstände haben ukrainische Athleten bei den Olympischen Spielen in Paris bemerkenswerte Leistungen gezeigt. Mychajlo Kochan, ein Mitglied der ukrainischen Nationalgarde, sagte nach dem Gewinn der Bronzemedaille im Hammerwurf: „Es ist Zeit, zu feiern und den Konflikt nicht zu beachten." Die Herausforderungen bleiben jedoch groß. Im stark umkämpften Cherson können nur etwa 20 Prozent der Kinder weiter rudern, wie Ihor Harahulia von der Chersoner Rudervereinigung berichtet: „Es gibt keinen Weg, derzeit zu rudern, weil es gefährlich ist.“ Die Bemühungen, den Sport in der Ukraine zu unterstützen, gehen dennoch weiter.