Zwischenruf animiert Christian Lindner zu Wutausbruch

FDP-Vorsitzender watscht SPD-Politiker ab

Auf so einen Hit hat die FDP lange gewartet. Ein SPD-Politiker attackierte Christian Lindner während dessen Rede zu Unternehmensgründungen im Düsseldorfer Landtag. Der FDP-Vorsitzende ließ den „dämlichen Zwischenruf“ nicht auf sich sitzen und teilte ordentlich aus. Im Internet ist die Aufnahme von der Wutrede ein großer Erfolg.  

Gerade eben erst hatte sich NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) im Düsseldorfer Landtag in der Regierungserklärung für mehr Gründergeist ausgesprochen. Dabei betonte sie auch, dass es besonders wichtig sei, gescheiterten Unternehmensgründern eine zweite Chance einzuräumen und Stigmatisierungen zu vermeiden. Kurz darauf trat Christian Lindner (FDP) ans Rednerpult, um sich zur Unternehmenskultur in der Bundesrepublik zu äußern. Aus den Reihen der SPD ertönte bei seiner Rede ein spöttischer Zwischenruf, dass der FDP-Vorsitzende ja „Erfahrung damit“ habe. Der SPD-Abgeordnete spielte damit auf Lindners eigene, erfolglose Versuche als Unternehmensgründer an. Bei dem Unruhestifter handelte es sich laut „Welt Online“ um SPD-Fraktionsgeschäftsführer Volker Münchow.

Für Lindner ist der Zwischenruf eine willkommene Steilvorlage, und er weist den Provokateur zurecht: „Haben Sie nicht gehört, was die Ministerpräsidentin gesagt hat?“ So leitete er seinen Wutausbrauch ein. Nachdrücklich unterstrich Lindner daraufhin sein Scheitern als Unternehmer. Aber schließlich habe Kraft gerade angemerkt, dass man auf entsprechende Misserfolge eben nicht ständig verweisen solle. Solche Personen seien ein Grund dafür, weshalb viele lieber in den Öffentlichen Dienst gingen anstatt zu gründen.

Denn: „Wenn man scheitert, ist man sich Spott und Häme sicher“, echauffierte sich Linder mit wiederholtem Fingerzeig auf den SPD-Abgeordneten. Während seine Worte von Applaus begleitet wurden, redete sich Lindner weiter in Rage. Der Mann habe sich bis auf die Knochen blamiert. „Sie haben im Grunde die ganze Regierungserklärung der Ministerpräsidentin durch ihren dämlichen Zwischenruf zur Makulatur gemacht.“

Der Angriff selbst tangiere Lindner nicht weiter, betonte er: „Herr Kollege, mit mir können Sie das ja machen. Schauen Sie, ich bin FDP-Vorsitzender, ich bin andere Anwürfe gewohnt. Aber welchen Eindruck macht so ein dümmlicher Zwischenruf wie Ihrer auf irgendeinen gründungswilligen jungen Menschen?"

Die rund dreiminütige Wutrede mauserte sich mittlerweile zum viralen Hit.

 

Sehen Sie auch: Ungarische Demonstranten fordern Rücktritt des Ministerpräsidenten